Schluss mit lustig: Die Hardter Narren werden vom Markt vertrieben.
Weil Betrunkene am Festzelt randaliert hatten, dürfen die Karnevalisten dort nicht mehr feiern.
Mönchengladbach. Der Rosenmontag der vergangenen Session wirkt bei manchen Hardtern immer noch nach. Der Kater ist zwar längst weg, was bleibt ist jedoch Ärger - und zwar bei den Anwohnern des Hardter Marktplatzes genauso wie bei Mitgliedern der KG Spönnradsbeen.
Was war passiert? Während im Zelt der Karnevalsgesellschaft auf dem Marktplatz am Rosenmontag lustig gefeiert wurde, nutzten einige Jugendliche und Ältere die Gelegenheit, sich in der Nachbarschaft des Zeltplatzes zu betrinken. Mit steigendem Alkoholpegel stieg auch die Gewaltbereitschaft - und die äußerte sich schließlich in Randale und Schlägereien. Zum einen rief das die Polizei auf den Plan, zum anderen den Ärger mancher Nachbarn hervor, die über den Lärm und die körperlichen Ausscheidungen der Randalierer an ihren Hauswänden wenig glücklich waren
"Aufgrund der Ausschreitungen über die sich einige Nachbarn der Glockenstraße beim Ordnungsamt beschwert haben, wurde es den Hardter Narren untersagt, für die kommende Session den Zeltplatz auf dem Marktplatz weiter zu nutzen", erklärt Reiner Maßen, Pressewart der KG Spönnradsbeen die Folgen der Randale. Nun werden die Narren ein ganzes Stück weiter außerhalb feiern müssen, auf dem Parkplatz des Sportplatzes Birkmannsweg. "Der neue Ort ist recht abgelegen. Das wird der Stimmung und sicher auch dem Umsatz der Gastronomen einen deutlichen Abbruch tun", sagt Maßen.
Viel Verständnis für die Beschwerden der Nachbarn hat Maßen nicht: "Wenn man überlegt, dass der Zeltplatz schon seit ewigen Zeiten an dieser Stelle ist und die Karnevalisten schon immer in der Dorfmitte feierten, ist das schon ein starkes Stück, zumal es Anwohner sind, die dort neu hingezogen sind und zudem auch Ur-Hardter sind", sagt Maßen. Sie hätten von vorneherein gewusst, wo sie ihre Wohnungen mieten. Auch könne der Verein nichts dafür, "wenn Jugendliche sich in Kiosk oder an der Tankstelle Alkohol besorgen und nicht mehr Herr über sich selbst sind".
Allerdings, so sagt Maßen, hätten sich die Nachbarn natürlich zu Recht über die Randalierer aufgeregt. "Wir hätten aber gerne mit den Betroffenen gesprochen und gemeinsam eine Lösung gesucht. Man muss doch nicht sofort über das Ordnungsamt gehen", sagt Maßen.
Ein einseitiges Verbot des Ordnungsamtes habe es allerdings nicht gegeben, sagt Dirk Rütten, Pressesprecher der Stadt. Vielmehr habe man sich mit dem Vorstand der KG Spönnradsbeen zusammengesetzt und einvernehmlich den neuen Platz festgelegt. "Den Konflikt haben wir nicht mit der Karnevalsgesellschaft", sagt Rütten. Die betroffenen Nachbarn waren daran aber nicht beteiligt. "Die haben jetzt angeboten, mit uns zu reden", sagt Maßen, "jetzt, wo es zu spät ist", ärgert er sich.