Ausstellung: Ein Spiel mit der Zeit als Kunst
Neue Werke von Atelierstipendiaten im Museum Abteiberg.
Die ungarischen Künstler András Gálik und Bálint Havas, gemeinsam international als Little Warsaw bekannt, waren von April bis Oktober 2009 als Atelierstipendiaten in Mönchengladbach. Im Museum Abteiberg wird am Samstag ihre Abschlussausstellung eröffnet. Das Atelierstipendium wird durch die Josef und Hilde Wilberz-Stiftung ermöglicht. Es wird jährlich an bildende Künstler vergeben. "Mein lieber Professor, wie er war, als ich geboren wurde - 1971" lautet die Übersetzung des Titels jenes Films, den die beiden Künstler in den letzten Monaten konzipiert und produziert haben und der jetzt im Museum gezeigt wird.
Im Mittelpunkt des Werks steht ein ungarischer Kunstprofessor, der mit Filmaufnahmen und Interviews seiner selbst aus dem Jahr 1971 konfrontiert wird. Gleichzeitig sind der junge und der fast 40 Jahre ältere Mann zu sehen, die Reaktionen des älteren auf sein junges Ich werden thematisiert. Der Film zeigt die künstlerische Ausrichtung des Duos, das sich häufig mit den Auswirkungen der Zeit beschäftigt. In ihrer Heimatstadt Budapest stellten sie beispielsweise verschwundene Denkmäler in den Mittelpunkt ihrer Arbeit, Erinnerungen an Menschen, die aus dem öffentlichen Raum entfernt wurden.
Ein weiteres Projekt ist in Vorbereitung und wird im Dezember im Museum Abteiberg stattfinden: der seit den 70er Jahren für Aufsehen sorgende Künstler Jochen Gerz hat sich bereit erklärt, eine Performance wieder aufzuführen, die 1972 in Basel einen Wendepunkt seines Schaffens darstellte. Dabei wird er von Little Warsaw gefilmt. Die gesamte Aktion findet öffentlich statt, Besucher sind ausdrücklich willkommen.
Auch in anderer Form haben sich Little Warsaw mit dem Museum Abteiberg auseinander gesetzt. So wurde der Unterrichtsraum zu einem eigenen Kunstwerk umgestaltet. Die Arbeiten von Little Warsaw sind bis zum 10. Januar 2010 im Museum Abteiberg zu sehen. Rie