Schon die erste Ratssitzung zog sich hin

Der neue gewählte Rat kam zusammen und verteilte Posten und Ämter.

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Mönchengladbach. Da rieb sich am Freitag auf dem Rheydter Marktplatz der ein oder andere doch verwundert die Augen, als die Mitglieder des neuen Rates gleich mit einem Protestbanner begrüßt wurden. Das richtete sich aber „nur“ gegen die rechten Parteien NPD und Pro NRW, die im neuen Rat mit jeweils einem Sitz vertreten sind. Etwa 20 Mitglieder der Nachwuchsorganisationen von CDU/CSU, SPD, Grünen und Liberalen hatten es aufgespannt. Danach begann im Ratssaal die konstituierende Sitzung.

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Zunächst wurde der neue Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners vereidigt — unterstützt von Ehefrau Sylvia und seinen Töchtern Inga und Pia. In seiner Antrittsrede wies er darauf hin, dass der Erfolg einer Stadt nicht vom Oberbürgermeister und nicht von der Stadt abhänge.

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„Zuallererst sind es die Bürgerinnen und Bürger, die in ihrem täglichen Tun und ihrem Umgang miteinander das Fundament legen“, sagte Reiners und formulierte, was man von ihm erwarten dürfe: die Bereitschaft zuzuhören, vertrauensvolle Kommunikation und Entscheidungen im Team, die zügig umgesetzt werden sollen.

Direkt nach seiner Vereidigung ging die Arbeit für Reiners so richtig los. Als Vorsitzender des Rates leitete er seine erste Sitzung, in der gleich 45 Tagesordnungspunkte abzuarbeiten waren. Bei den meisten davon ging es um Personalfragen bei der Besetzung der Ausschüsse des Rates und verschiedener anderer Gremien in der Stadt.

Schnell waren es dann „nur noch“ 44 Tagesordnungspunkte. Denn die Ausschreibung einer Beigeordnetenstelle für den Nachfolger von Michael Schmitz wurde auf die erste Sitzung nach der Sommerpause verschoben.

Bei der Wahl der ehrenamtlichen Bürgermeister verlief alles nach Plan. Die von der neuen großen Koalition aus CDU und SPD aufgestellte Liste beschlossen die Politiker in geheimer Wahl mit klarer Mehrheit. Gewählt wurden Michael Schroeren und Petra Heinen-Dauber (beide CDU) sowie Ulrich Elsen von der SPD.

Bevor es um die Besetzung der Ausschüsse ging, gab es bereits die erste Sitzungsunterbrechung. Reiners und seine Dezernenten nutzten sie, um bei der drückenden Hitze im Ratssaal ihre Jacketts abzulegen. Und Reiners legte noch etwas anders ab. „Ich nutze die Gelegenheit, mich von der Last meiner Amtskette zu befreien“, sagte er schmunzelnd.

Nach rund eineinhalb Stunden war klar, dass es eine lange Sitzung werden würde. Da waren erst sieben der 45 Tagesordnungspunkte abgearbeitet.