Landgericht: Acht Geschwister missbraucht?
Vor dem Landgericht sagte am Donnerstag die Betreuerin einer Familie aus. Dem Vater werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen.
Mönchengladbach. Im Prozess um sexuellen Missbrauch an einen zu Beginn fünf oder sechs Jahre alten Jungen hat Donnerstag die Betreuerin der acht Kinder der Mönchengladbacher Familie ausgesagt. Die Frau gab vor dem Landgericht an, dass sie das Gefühl gehabt habe, dass der Angeklagte womöglich gegenüber allen Geschwistern sexuell übergriffig gewesen sein könnte.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 48-Jährigen auf der Anklagebank vor, seinen 1994 geborenen Sohn über viele Jahre missbraucht zu haben. Weil es so lange und so oft passiert sei und das Opfer so jung gewesen sei, ließen sich laut Anklage zunächst nur noch zwei Taten im Sommer/Herbst 2002 und im August 2008 konkretisieren. Sie werden dem Mann nun als Vergewaltigung in zwei Fällen vorgeworfen.
Nun wurde der Vorwurf allerdings um die Verbreitung pornografischer Schriften erweitert. Das Opfer war in nicht öffentlicher Sitzung gehört worden. Der Mann soll seinem damals 13 oder 14 Jahre alten Sohn eine DVD mit einem Hardcore-Porno gegeben haben. Der Angeklagte bestritt auch diesen Vorwurf. Der Junge habe die DVD gestohlen, sagte er angesichts des neuen Vorwurfs.
Der 48-Jährige bestreitet alle Tatvorwürfe. Der Mann ist bereits vorbestraft wegen ähnlicher Delikte. Zuletzt war er vom Amtsgericht Mönchengladbach im Mai 2011 wegen sexueller Übergriffe verurteilt worden. Sein Opfer war seine Nichte gewesen. Die Freiheitsstrafe wurde auf ein Jahr und sechs Monate festgesetzt. ahl