Schulleiter: „Ein Traum geht in Erfüllung“
Die Montessori-Schule hat ein neues Zuhause.
Mönchengladbach. "Ich will Kind sein", verkünden die Mädchen und Jungen des Schulchors vielstimmig dem Publikum. "Das Kind ist Baumeister seiner selbst", würde Maria Montessori hinzufügen. Einen Ort, um Kind zu sein und zu lernen, ganz im Sinne der Reformpädagogin, gibt es mit Gründung der Montessori-Grundschule in Gladbach seit 1978. Doch das Schulgebäude an der Bleichstraße blieb "ein langjähriges Provisorium". Ein Montessori-Zentrum am Geroweiher zu schaffen, "davon haben wir geträumt", sagt Schulleiter Franz-Josef Holtum.
Die ganze Montessori-Gemeinde und viel städtische Prominenz versammelten sich am Samstag in der Aula des Gymnasiums Am Geroweiher, um die Erfüllung dieses Traums gemeinsam zu feiern und die ersten Monate im neuen Schulgebäude an der Balderichstraße Revue passieren zu lassen.
Seit Beginn des Schuljahrs lernen die Grundschüler Tür an Tür mit dem Gymnasium, das ebenfalls einen Montessori-Zweig anbietet. "Der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit", so Schulleiter Holtum. Und Gymnasialdirektor Wolfgang Lothmann freut sich, dass "dem reformpädagogischen Ansatz in unserer Stadt so viel Raum" gegeben wird.
"500 Schüler sprechen eine deutliche Sprache", die Montessori-Grundschule sei fester Bestandteil des Schulentwicklungsplans. Oberbürgermeister Norbert Bude bestätige in seiner Festrede die Entscheidung der Stadt, den 3-Millionen-Euro-Neubau zu finanzieren. 415.000 Euro gab es zusätzlich aus Bundesfördermitteln für das Offene Ganztagsangebot.
Knapp ein Jahr dauerte die Bauzeit, immer wieder traten unerwartet Probleme auf: Die Bodenbeschaffenheit forderte ein besonderes Fundament, durch ein starkes Gewitter lief die Baugrube voll Wasser.
Der Neubau auf dem Gelände des Gymnasiums erweitert den grundsanierten Anbau, in dem bisher die Anton-Heinen-Grundschule untergebracht war, die nun an der Bleichstraße sitzt. "Schön und hell" und mit "neuster Technik ausgestattet" seien die neuen Räume, so Holtum.
Am Einweihungstag konnten sich die Besucher davon überzeugen und gewannen außerdem Einblick in die besondere Lern- und Arbeitsweise der Montessori-Pädagogik. So lernen etwa die Schüler aller Stufen in einem Klassenverband, damit - ganz in Sinne Montessoris - die Großen den Kleinen und die Kleinen den Großen helfen.