Sehnsucht, Schmerz und glückliche Liebe

Zwei tänzerische Höhepunkte feiern im Theater am Nordpark Premiere.

Mönchengladbach. Im Theater am Nordpark (TIN) feiert Fado, die neueste Ballettchoreographie von Robert North, ihre Uraufführung. Im Fado, so heißt es, spiegelt sich die Seele Portugals.

Seine Lieder handeln von Sehnsucht, Schmerz und unglücklicher Liebe. Von diesem Thema hat sich Robert North, Chefchoreograf des Theaters Mönchengladbach, inspirieren lassen: Aus traditionellen und modernen Musikstücken hat er eine atmosphärisch dichte Ballettgeschichte geschaffen, die sich um das Leben der ersten bekannten Fado-Sängerin Maria Severa dreht.

Die Uraufführung dieses Balletts findet am Samstag im TIN statt. Mit tänzerischen Mitteln wird die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die im 19. Jahrhundert in Lissabon lebt. Sie schließt sich einem Wanderzirkus an und findet hier ihre große Liebe. Doch der Geliebte stirbt. In Tavernen singt Maria Severa sich den Schmerz von der Seele — sie macht den Fado in wenigen Jahren berühmt.

Robert North ist es gelungen, durch Musikauswahl und Choreografie eine stimmige und stimmungsvolle Geschichte auf die Bühne zu bringen. Dabei hat er nicht allein auf die gefühlvolle Musik des Fado vertraut, sondern auch bewusst Kontraste, verwendet, beispielsweise durch die Musik, die die Zirkus-Szenen begleitet. Das Bühnenbild von Luisa Spinatelli setzt auf einfache Linien und lässt viel Platz für die Tänzer, deren Kostüme an die Kleidung der portugiesischen Landbevölkerung erinnern.

Der zweite Teil des Ballettabends bildet inhaltlich und ästhetisch einen Kontrapunkt zum Fado: Auf dem Programm steht die tänzerische Adaption des Boleros von Maurice Ravel. Die Wiederholungen des musikalischen Themas in diesem Stück stellen den Choreografen hier vor eine große Herausforderung. Das Publikum darf auf die von North präsentierte Lösung gespannt sein.

Karten für die Aufführungen am Samstag und am Sonntag sind noch erhältlich.