Wird TiN zum Klotz am Bein?
Die EWMG verkauft mehr Grundstücke, macht aber trotzdem Miese. 2011 wird’s besser.
Mönchengladbach. Das Theater im Nordpark (TiN) droht ein Klotz am Bein der Stadtentwicklungsgesellschaft (EWMG) zu werden. Bisherige Bemühungen, den Komplex nach dem Auszug der Theaterleute zu verkaufen bzw. zu vermieten, waren unbefriedigend. Und es wird schwierig, ihn zu vermarkten, sagt EWMG-Geschäftsführer Uli Schückhaus. EWMG-Aufsichtsratschef Horst-Peter Vennen (SPD) kann sich hier eine Disco vorstellen. Das frühere Bundeswehrdepot gehört der EWMG. Sie hat es für 1,4 Millionen Euro für den Theaterbetrieb herrichten lassen: Weil des Theater Rheydt teuer saniert wurde. Im Oktober hebt sich in Rheydt der Vorhang, der im TiN bleibt dann unten.
Schückhaus schließt nicht aus, dass das TiN an die Stadt zurückfällt, sie würde für eine Nutzung (Textilmaschinen-Ausstellung, große Volksvereins-Bibliothek) Miete an die Stadttochter zahlen.
Die hat mehr als 250 Wohnbau-Grundstücke im Angebot — allein über 140 im Neubaugebiet Dahlener Heide (ehemaliges Militärareal). Hier erfolgt am 28. März der erste Spatenstich, dann kann gebaut werden.
Auf dem teuren Grund des alten Bökelbergstadions wurden 27 von etwa 70 Grundstücken verkauft bzw. bebaut. In diesem Jahr sollen 15 Flächen veräußert werden, „Restflächen“ am Bergerfeld und Bäumchesweg sind noch zu haben. Die EWMG, die für die Stadt im Grundstücks- und Immobilien-Geschäft gegen Provision aktiv ist, will zwei Neubaugebiete auflegen — ob in Rheydt (Heinrich-Pesch-/Schäferstraße) oder in Neuwerk bzw. Giesenkirchen. In der Altstadt, Waldhausener Straße, besitzen die Stadt bzw. die EWMG zehn Häuser, weitere sollen hinzu kommen mit dem Ziel, die Meile als Wohn-, Geschäfts- und Gastronomie-Bereich aufzumotzen. Im Haus Nummer 12 soll ein Stadtteilbüro eröffnet werden. Hier will man sich um die Planziele kümmern.
Die EWMG steigerte beim An- und Verkauf (vor allem Grundstücke) das Finanzvolumen auf 16,3 Millionen Euro im Jaghr 2010 (2009: 14,5 Millionen). Unterm Strich blieb 2010 ein Defizit von rund 1,3 Millionen Euro. Ein Grund: Die Stadtfirma zahlt rund eine Million Euro aus ihrem Budget an die Stadt-Marketinggesellschaft, MGMG. Der Verlust wurde in der Bilanz 2011 vorgetragen. Von der Stadt erhalte man kein Geld, sagt Schückhaus. 2011 kann die EWMG aber mit fünf Millionen Euro aus der NVV-Dividende für 2010 rechnen, was ihre finanzielle Situation deutlich verbessert.