Spekulationen über Haus der Hells Angels in Odenkirchen

Buchstaben an Fenstern deuten auf einen Treff.

Das Haus steht malerisch mitten in einem ganz normalen Wohngebiet in Odenkirchen. Und es wäre wohl völlig unverdächtig, wenn nicht auf den Fenstern „81 HA MC“ aufgeklebt wäre. 81 steht für den achten und den ersten Buchstaben im Alphabet, also HA, und das wiederum bedeutet „Hells Angels“: Hells Angels Motorradclub, um genau zu sein. Die Polizei weiß Bescheid, kennt die Lage. Man habe ein Auge auf das Einfamilienhaus in Odenkirchen, sagte gestern ein Polizeisprecher. Bei der Stadtverwaltung war gestern hingegen noch nichts über den Sachverhalt bekannt.

Dass Angehörige der berühmt-berüchtigten Motorrad-Clubs Hells Angels, Bandidos und auch Satudarah in Mönchengladbach wohnen, ist schon länger bekannt. Dass eine der genannten Rockerbanden hier ein so genanntes Chapter hat, ist allerdings neu.

Dabei sorgen Hells-Angels-, Bandidos- und Satudarah-Mitglieder auch in Gladbach immer wieder für Schlagzeilen. So wurde im Februar dieses Jahres ein Hells Angel in seiner Wohnung an der Krefelder Straße vom SEK festgenommen. Dort war er vor einem Jahr schon einmal in Handschellen abgeführt worden. Im Oktober vergangenen Jahres stoppte die Polizei mit einem Großaufgebot einen Aufzug von 50 Rockern des Motorradclubs Clan 81, der mit den Hells Angels sympathisiert. Die Männer wollten die Gladbacher Motorradbande MC Gremium, die ihr Vereinsheim am Gerstacker hat, aufmischen.

Im August 2013 wurden Wohnungen von zwei Männern gestürmt, die dem Rockerclub Satudarah angehören. Im September 2013 brannte eine Halle auf dem Dilthey-Gelände in Rheindahlen ab, die von dem Motorradclub Outlaws als Vereinsheim genutzt wurde. Die Outlaws sollen nach Polizeiangaben den Bandidos nahestehen. Sie waren auch dabei, als es im Januar 2012 in der Mönchengladbacher Altstadt zu einer Massenschlägerei zwischen Bandidos und Hells Angels kam. Damals ging es um territoriale Machtansprüche. Anschließend ermittelte die Soko „Kutte“.