Spontaner Protest

Die Belegschaft ist wütend.

Mönchengladbach. Spontaner Protest bei der Schorch Elektrische Maschinen und Antriebe GmbH, Breite Straße 131. Etwa 200 der rund 500 Beschäftigten zogen auf das Betriebsgelände - und sie waren dabei recht laut. Anlass der Unmutsäußerungen sind laut IG Metall beabsichtigte Kündigungen und Kurzarbeit.

Gewerkschaftssekretär Frank Taufenbach zur WZ: "Die Leute wollen klare Auskünfte, die haben sie bislang nicht bekommen."

Kurz zuvor hatten sich Geschäftsführung und Betriebsrat getroffen. Ein Thema war die kürzere Arbeit. Weil Schorch-Geschäftführer Kay Schmidt auf betrieblichen Informationsveranstaltungen Ende Juni ohne Vorwarnung von Kündigungen für knapp 60 Kollegen gesprochen hatte, ist die Stimmung bei Schorch auf dem Tiefpunkt.

"Es ist in der noch wirtschaftlich angespannten Situation wenig hilfreich, wenn eine Geschäftsführung solch einschneidende Maßnahmen am Betriebsrat vorbei verkündet," sagt Taufenbach. "Zunächst hätte richtigerweise die Information des Betriebsrates stattfinden müssen".

Dieses Gespräch fand dann statt. Und in einem arbeitsgerichtlichen Beschlussverfahren legten die Parteien fest, dass sie über das Ausmaß der Kündigungen gemeinsam beraten würden. Nach WZ-Informationen soll jetzt noch 30 bis 40 Beschäftigten gekündigt werden. Vor Kündigungen sollte jedoch das Instrument der Kurzarbeit genutzt werden, sagt Taufenbach. Zudem trage die Anwendung des neuen IG Metall-Tarifvertrages "Zukunft in Arbeit" zum Job-Erhalt bei.

Vom Schorch-Management äußerte sich auf WZ-Anfrage niemand. Die Firma gehört zum Wiener ATB-Konzern.