Stadt möchte auf 30 Straßen den Verkehrslärm mindern
Der Lärmaktionsplan geht damit in die zweite Stufe.
Für die Anwohner von rund 30 besonders lauten Straßen könnte sich in absehbarer Zeit eine Verbesserung abzeichnen. Die Stadt hat nun in den Bezirksvertretungen ihren Entwurf für die zweite Stufe des so genannten Lärmaktionsplans vorgestellt. Damit kommt sie einer EU-Richtlinie nach, die vorsieht, dass alle Städte mit mehr als 250 000 Einwohnern festbeschreiben müssen, wie sie dem Lärm an besonders lauten Straßen entgegenwirken wollen. Die erste Stufe des Lärmaktionsplans wurde im März 2013 vom Rat beschlossen, einige der darin vorgesehenen Maßnahmen sind bereits abgeschlossen. So wurde an einigen Stellen das Tempo auf 30 km/h gedrosselt, an anderen Stellen herrscht seitdem ein Durchfahrtsverbot für Lkw.
In der zweiten Stufe sind nun folgende Straßen zu finden. Im Bezirk Nord: Lindenstraße (von Anton-Heinen-Straße bis Klagenfurter Straße), Roermonder Straße bis Waldhausener Straße, Hofstraße (von Rheydter Straße bis Südstraße), Waldnieler Straße-Hittastraße-Fliethstraße, Mürrigerstraße (von Grottenweg bis Grete-Schmitter-Weg), Tomper Straße bis Vorster Straße, Hohenzollernstraße (Bismarckstraße bis Rheinbahnstraße), Hindenburgstraße (von Breitenbachstraße bis Krefelder Straße) und die Neusser Straße (von Krefelder Straße bis Fritz-Müller-Straße).
Im Bezirk Ost: Hansastraße-Hovener Straße-Dünner Straße-Abts-hofer Straße, Neusser Straße-Volksbadstraße und die Konstantinstraße. Im Bezirk Süd: Bachstraße/Dahlener Straße, Odenkirchener Straße-Schlachthofstraße, Giesenkirchener Straße, Mülgaustraße, Duvenstraße-Hoemenstraße-Kölner Straße, Düsseldorfer Straße, Wickrather Straße-Reststrauch. Im Bezirk West ist lediglich der Ortskern Wickrath in dem Plan ausgewiesen. Der Vorentwurf wird nun von Montag, 27. April, bis Montag, 25. Mai, im Rathaus Rheydt öffentlich ausliegen.
Ob die Maßnahmen aus der ersten Stufe des Lärmaktionsplans wirksam waren, ist schwer zu sagen. Laien gehen davon aus, dass die Stadt unentwegt damit beschäftigt ist, den Lärm zu messen. „Das ist natürlich unmöglich“, sagt Jörg Clages, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung. „Lärm unterliegt riesigen Schwankungen. Je nach Zeit und Wetterlage ist ein Geräusch leiser oder lauter.“ Jahrzehntelang sei das Thema Lärmmessung wissenschaftlich untersucht worden. Wesentliche Lärmreduzierungen seien bereits durch die Einführung von Tempo-30-Zonen und durch den Flüsterasphalt erreicht worden. Dennoch sei der Lärm in einigen Bereichen, etwa an großen Kreuzungen, noch zu groß. „An diesen Stellen werden wir den Einbau besserer Fenster mit etwa 50 Prozent der Kosten fördern.“ Ob sich an das Lkw-Durchfahrtsverbot gehalten wird, wird sporadisch kontrolliert. „Es gibt keine Schwerpunkteinsätze, und die Zahl der Verstöße wird nicht aufgelistet“, sagt Jürgen Lützen von der Polizei.