Drei Standorte angedacht Mönchengladbach bekommt Trinkbrunnen

Mönchengladbach. · Bekannt aus der Landeshauptstadt, soll es die metallenen Trinkwasserspender bald auch in Gladbach und Rheydt geben.

Bei den heißen Sommern kommen sie nicht nur bei Kindern und älteren Menschen gut an: Brunnen, die kostenlos Wasser spenden.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

In Italien, den USA und auch in den Niederlanden sind sie seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit: öffentliche Brunnen, an denen man kostenlos Wasser trinken oder abfüllen kann. Auch in Deutschland ziehen immer mehr Städte nach, wenn auch in anderem Maßstab. In bayerischen und baden-württembergischen Kommunen sind diese Anlagen besonders häufig zu finden, auch NRW-Städte wie Düsseldorf haben einige dieser Brunnen installiert.

Mönchengladbach ist bisher ein weißer Fleck auf der Trinkbrunnen-Landkarte. Das soll sich ändern, wie eine Anfrage bei der Stadtverwaltung ergeben hat. Drei Brunnen sind aktuell im Dezernat des Beigeordneten Gregor Bonin (Stadtplanung, Umwelt, Verkehr) in Planung. Dass es mehr werden, ist nicht ausgeschlossen. Als Standorte sind bereits der Alte Markt in Gladbach und der Harmonieplatz in Rheydt ins Auge gefasst. Der dritte Standort ist noch nicht im Fokus.

Mit den Trinkbrunnen reagiere man auch auf die Hitzesommer

Eine Initiative aus der Bürgerschaft oder Politik habe es bisher nicht gegeben, so Stadtsprecher Dirk Rütten. Deshalb habe die Stadtverwaltung, konkret Gregor Bonin, die Initiative ergriffen und in seinem Dezernat eine Planung für zunächst drei öffentliche Trinkbrunnen erstellen lassen. Die Ziele seien dabei, das Stadtbild aufzuwerten, auf die zunehmenden Hitzeperioden zu reagieren und die Aufenthaltsqualität in den beiden Zentren für Besucher zu verbessern.

Wie in Düsseldorf kooperiert die Stadt dabei mit dem lokalen Wasserversorger, in diesem Fall mit ihrer Tochter NEW. Es habe bereits „sehr positive Gespräche“ gegeben, so Rütten: „Die NEW ist bereit, die Anschaffungskosten zu übernehmen.“ Das ist für eine Kommune in der Haushaltssicherung eine gute Nachricht, denn Städte wie Düsseldorf, die nicht hochverschuldet sind, können sich eine solche Infrastruktur leichter leisten. Deshalb muss in Mönchengladbach vor einer politischen Beschlussfassung und Umsetzung des Projekts laut dem Stadtsprecher noch geklärt werden, wie sich die Betriebs- und Unterhaltungskosten von rund 6000 Euro pro Jahr und Brunnen finanzieren lassen.

„Wir stehen der Initiative der Stadt zur Errichtung öffentlicher Trinkbrunnen sehr positiv gegenüber und werden die Anschaffungskosten für die Trinkbrunnen übernehmen“, bestätigt Detlef Schumacher, Geschäftsführer der NEW NiederrheinWasser GmbH auf Anfrage. Öffentliche Trinkbrunnen seien auch ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz, da sie dabei helfen, den Plastikmüll aus Einweg-Wasserflaschen einzudämmen. Die NEW würde sich nicht nur um die Anschlüsse der Brunnen kümmern, sondern auch um die erforderlichen Laboruntersuchungen durch das Wasserlabor Niederrhein. Schließlich muss das Wasser von einwandfreier Qualität sein. „Der aus unserer Sicht favorisierte Trinkwasserbrunnen entspricht dem, den die Stadtwerke Düsseldorf im Einsatz haben“, so Daniela Veugelers, Sprecherin der NEW. In der Landeshauptstadt wurden entlang der Radwanderroute am Rhein Säulen aus Metall aufgestellt, der Wasserstrahl sprudelt aus einer diagonalen Platte.

Gleichzeitig das Problem der Dehydrierung thematisieren

Susanne Wallrafen leitet bei der Sozial-Holding das Projekt „Urban Life +“, mit dem die Selbstbestimmung und Teilhabe von Senioren im öffentlichen Raum verbessert werden soll. „Trinkwasserbrunnen sind eine tolle Sache, steigern gerade in heißen Sommern die Lebensqualität aller Bürger“, sagt sie. Allerdings sei mit einigen Brunnen nicht viel geholfen. Denn es gelte auch, die Bürger für die Gefahr der Dehydrierung nicht nur bei alten Menschen zu sensibilisieren. Wallrafen verweist auf Paris, wo der erste Trinkbrunnen im 19. Jahrhundert installiert worden sei und es heute stadtweit mehr als 1000 gebe. Wien liste im Internet die Hunderten Trinkbrunnen sogar auf einem eigenen Stadtplan auf.

„Das muss aber auch finanzierbar sein“, betont Wallrafen. Deshalb gelte es, das Netz der Brunnen perspektivisch auszubauen, zum Beispiel, indem Firmen oder Paten zur Finanzierung mit ins Boot geholt werden.