Stiftung Famos ausgezeichnet: Im Einsatz für junge Menschen
Die Stiftung Famos hat den Titel „Mensch der guten Tat“ erhalten. Sie fördert Lehrlinge und Studenten weltweit.
Mönchengladbach. Tue Gutes und rede nicht darüber. Das ist das Motto der Brüder Albert, Fritz, Heiner und Wolfgang Otten aus Korschenbroich. Wohl vor allem deshalb ist die von ihnen und ihrem Vater Heinz gegründete Famos-Stiftung (Famos steht für Familie-Otten-Stiftung) in der Öffentlichkeit weitestgehend unbekannt.
Nicht verborgen geblieben ist ihr Engagement für die Bildung und Erziehung von Lehrlingen und Studenten in aller Welt aber der Holter Karnevalsgesellschaft „Immer lustig“ und der Volksbank Mönchengladbach. Diese beiden verleihen seit 16 Jahren den Titel „Mensch der guten Tat“. Der mit 1111 Euro dotierte Preis wurde gestern in der Holter Filiale der Volksbank an die Famos-Stiftung vergeben.
„Die Gebrüder Otten fördern die Bildung und Ausbildung von jungen Menschen, die etwas aus ihrem Leben machen“, sagte Bezirksbundesmeister Horst Thoren in seiner Laudatio. Er gehört zusammen mit der Ex-Bürgermeisterin Monika Bartsch, dem Vorsitzenden von „Immer lustig“, Günter Claßen, sowie dem Vorsitzenden der Volksbank, Lothar Erbers, zur Jury.
Insgesamt unterstützte die Famos-Stiftung in den vergangenen zwölf Jahren 21 junge Menschen — zum Beispiel bei der Finanzierung ihres Studiums oder ihres Lebensunterhalts. Einige kommen aus der Region, einige leben im Ausland. Unter anderem wurde in Yaundé in Kamerun eine Schule aufgebaut, in der 600 Kinder unterrichtet werden.
Ihren Ursprung hat die Famos-Stiftung in einem Moskauer Supermarkt. Dort lernte Wolfgang Otten den Kameruner Studenten Raoul Cheuteu kennen. Zwischen den beiden Männern entwickelte sich eine Freundschaft, die der Ausgangspunkt für die Afrika-Hilfe der Stiftung war. Cheuteu war der erste Student, der von ihr unterstützt wurde.
Er ist inzwischen Augenarzt und arbeitet in einer Klinik in Kamerun. Regelmäßig besucht er den Niederrhein, ist Mitglied der Korschenbroicher Schützengesellschaft „Pappköpp“, mit der er bei „Unges Pengste“ am Umzug teilnimmt.
Inzwischen haben Raoul Cheuteu und die Familie Otten neue gemeinsame Pläne. Sie haben die „Augenhilfe Afrika“ gegründet. Dieser Verein hat das ehrgeizige Ziel, Augenarzt Cheuteu schon Anfang dieses Jahres eine Operationstour zu ermöglichen, für die er 7500 Euro braucht. Er will Menschen am Grauen Star operieren, damit sie wieder sehen können. Eine solche Operation kostet 50 Euro.
„Es soll eine Brücke der Hilfsbereitschaft vom Niederrhein nach Afrika geschlagen werden“, sagt Thoren. In Kamerun gibt es rund 190 000 blinde Menschen, von denen 80 Prozent geheilt werden können.
MKV-Boss Bernd Gothe erinnerte bei der Verleihung an die Idee, die hinter dem Preis „Mensch der guten Tat“ steht. „Wir sollten auch im Alltag auf die Menschen zugehen und Nachbarschaftshilfe leisten“, sagte er und bedankte sich beim Gladbacher Prinzenpaar Andrea und Markus Hardenack, das mit dieser Idee durch die Session geht. „Wir möchten Menschen an die Hand nehmen. Diese Idee liegt ja auch der Famos-Stiftung zugrunde“, sagt der Prinz. Er weiß, wovon er redet, den der Mediziner Hardenack hat als Chirurg in Kenia gearbeitet.