Straßenschäden durch Frost: „Wir sind quasi noch im Winter“
Durch Frost sind viele Straßen beschädigt. Genaue Zahlen gibt es aber immer noch nicht.
Mönchengladbach. Geradeaus mit einem Auto auf der Straße fahren, dabei vielleicht noch einen Kaffee trinken — das sollte eigentlich kein Problem sein. Auf der Viersener Straße ist daran im Moment allerdings nicht zu denken.
Der Kaffee landet dann überall, nur nicht im Mund, und selbst das Geradeausfahren wird zur Herausforderung. Denn der Winter hat deutliche Spuren hinterlassen. Da hilft auch keine Slalomfahrt, zu groß sind die Frostschäden auf der Fahrbahn.
„Die Situation ist ähnlich wie im Winter 2010/11“, sagt Walter Schröders vom Presseamt der Stadt. „Damals gab es rund 4000 Schlaglöcher, dieses Jahr wird es sich in einem ähnlichen Rahmen bewegen.“ Im Winter davor hätten sich die Schäden in Grenzen gehalten. „Da war es einfach nicht so kalt“, meint Schröders.
Die Zahl von 4000 Schlaglöchern steht schon länger im Raum — wie viele Löcher die Stadt in diesem Jahr nun genau reparieren muss, steht aber immer noch nicht fest. „Wir sind ja quasi noch im Winter“, sagt Schröders lachend. Eine Bestandsaufnahme werde ohnehin nur angefertigt, wenn die Politik dies fordern würde. Das sei bisher nicht der Fall.
Doch auch ohne Bestandsaufnahme wird an den Straßen schon eifrig gearbeitet. Straßenbegeher der Stadt und aufmerksame Bürger melden der Stadt die Schäden. Schröders erklärt: „Da, wo es brennt, sind wir vor Ort, die anderen Löcher werden sukzessive abgearbeitet.“ Starke Schäden werden also zuerst bearbeitet — bisher allerdings nur mit Kaltasphalt. „Heißasphalt wird erst eingesetzt, wenn wir Frühjahrstemperaturen bekommen.“
Das Problem beim Kalt-asphalt: Er beseitigt das Schlagloch nicht auf Dauer. Schröders: „Vor allem bei stark befahrenen Straßen oder bei Straßen, auf denen viele schwere Fahrzeuge unterwegs sind, fährt sich das Loch wieder aus.“ Trotzdem sei die Übergangslösung notwendig, um Unfälle zu verhindern.
Das heißt aber auch, dass die Mitarbeiter der Stadt doppelt arbeiten müssen — und das nimmt viel Zeit in Anspruch. Dazu kommen die kleineren Schäden, die nicht sofort behoben werden. „Das nimmt Monate in Anspruch. Eigentlich wird über das ganze Jahr hinweg an den Straßen gearbeitet“, meint Schröders.
Geld spiele dabei keine Rolle, gemeldete Schäden würden auch behoben. Dass es bis zur Reparatur etwas dauern könne, liege nicht am Geld, sondern eben an der Zeit. „Wir können schließlich nicht alle Schlaglöcher gleichzeitig bearbeiten.“
Etwa 1,6 Millionen Euro stehen in diesem Jahr zur Verfügung, wenn die Straße wegen Kanalarbeiten aufgebrochen wurde und darum Löcher gefüllt werden sollen, es neue Asphaltdecken oder einen neuen Belag gibt.
Bis man auf der Viersener Straße wieder Kaffee im Auto trinken kann, dauert es also eventuell noch — bis dahin ist wohl eher ein Kaltgetränk angebracht. Wenn da etwas danebengeht, tut es auch viel weniger weh.