Strommarkt: Schluss mit der wilden 13

Vier Windräder stehen in Wanlo und Hardt. Investoren aus ganz Deutschland wollen weitere neun bauen. Ein Großteil ist schon genehmigt.

Mönchengladbach. Mit großem Schwung zerteilen die Windräder die Luft, in der das Dröhnen der Autos im Wanloer Kreuz hängt. Wie wild drehen sich die Rotoren. Noch sind die beiden "Propeller" dabei nur zu zweit. Aber das wird nicht so bleiben. Vier weitere Windräder sind bereits von der Düsseldorfer Bezirksregierung (BR) genehmigt, vier weitere sind in Genehmigungsverfahren, die laut BR-Sprecher Hans-Peter Schröder "noch nicht abgeschlossen sind".

Jede Entwicklung des kleinen Windparks am Rande der Stadt wird von Jüchener Seite kritisch beäugt. So ist er beispielsweise der Jüchener Freien Wählergemeinschaft ein Dorn im Auge. Aber so, wie zum Beispiel die Viersener am Gladbacher Stadtrand den Bau von Windrädern erlaubten oder die Krefelder an der Kempener Stadtgrenze, so ist auch die Genehmigung in Wanlo nur eine Formsache. Das Gebiet, auf dem bald zehn Räder stehen, ist eine so genannte Vorrangzone.

Zwei Gelände dieser Art wurden 2003 ausgewiesen: das in Wanlo und Pieperlohof Nord in Hardt, wo zu den bereits stehenden zwei noch ein weiteres Rotorrad hinzukommt, das bereits genehmigt ist. Bald sind beide Vorrangzonen mit 13 Rädern "voll" - dann ist Schluss mit weiterer Windkraft in Mönchengladbach.

Um "Wildwuchs" zu vermeiden, den die Stadt fürchtete, als die ersten beiden Räder bereits beantragt und genehmigt worden waren beziehungsweise rechtlich gesehen werden mussten, hatte man sich für die Vorrangzonenentschieden. Anlagen, die irgendwo verstreut im Stadtgebiet gebaut werden, sind damit kein Thema mehr.

Dass die Wahl bei den Vorrangzonen auf eine Randlage wie Wanlo fiel, sorgt einerseits dafür, dass die über 100 Meter großen Drehkörper nicht nur "aus den Augen" sind. Die vorgeschriebenen Mindestabstände beispielsweise zur Wohnbebauung wären auch in den städtischeren Zonen kaum einzuhalten. Außerdem waren die Standorte von einem Gutachter als die windreichsten im Stadtgebiet ausgewiesen worden.

Für den ersten Investor in Wanlo, die Windpark Wanlo Nr. 28 GmbH, ist das überhaupt kein Problem. "Das ist ein richtig guter Standort", begeistert sich ein Mitarbeiter des Erkelenzer Unternehmens. Auf weiter Flur kein Baum, kein Strauch, der den Wind bremsen könnte. Die Anlagen erzeugen das Maximum an Strom, was sie liefern können: 1500 Kilowattstunden.

Räder Jetzt Zwei Windräder stehen derzeit am Autobahnkreuz Wanlo, zwei in Hardt. Ihre Standorte wurden von als Vorrangzonen ausgewiesen. Wenn diese Gebiete einmal "voll" sind, müssen in Mönchengladbach keine mehr genemigt werden. Als die ersten beiden Räder bereits genehmigt waren, hatte man 2003 mit den Vorrangzonen "Wildwuchs" verhindern wollen. 100 Meter Nabenhöhe (die Mitte des Rotors).

Neue Räder In Wanlo sollen noch acht weitere, in Hardt noch eines gebaut werden. Alle sind bereits beantragt, ein Großteil von der Bezirksregierung genehmigt.