Süchtelner Höhen: Wenn Opa gegen die Enkel kickt

Die Süchtelner Höhen locken mit Sportplätzen, einem Klettergarten und viel Musik.

Viersen. "Wie, das soll ein Labyrinth sein?" Diesen Ausruf hört man oft am Rande des Hohen Buschs. Denn in diesem Labyrinth kann man sich gar nicht verlaufen. Es ist kreuzungsfrei und führt ohne Irrwege zur Mitte. Aber: Man muss alles abschreiten, um die Mitte zu erreichen.

Der Künstler Jürgen Vossen hat dieses kretische Labyrinth mit Kalksteinen aus dem Neandertal im Zuge der Euroga 2002 geschaffen. Es symbolisiert den Lebensweg des Menschen. Und mittendrin steht ein Apfelbaum: das ist der geografische Mittelpunkt der Stadt Viersen.

Doch es ist nicht die Kunst, die diesen Platz zu etwas ganz Besonderem macht. Der hohe Busch ist so etwas wie das sportliche Zentrum der Stadt. Nicht nur, weil hier der 1. FC sein Stadion hat mit Spielflächen von Asche bis Kunstrasen; hier sind jede Menge Bolzplätze, kann kicken wer will. Gern auch auf kleinem Platz: Die Tore sind verstellbar. Da kickt Opa gegen Enkel, die Familie sitzt nahe dabei auf der Picknickdecke.

Vor allem am Wochenende stehen Drachen am Himmel, verwandelt sich die Grillwiese in einen Campingplatz für junge Leute. Die kriegen hier auch etwas auf die Ohren: Beim jährlichen Eier-mit-Speck-Rockfestival paaren sich Natur-Idylle und Heavy-Metal-Klänge.

Jogger sind unterwegs, Mountainbiker und Nordic Walker. Sie umrunden Viersens höchsten Punkt, die Wilhelmshöhe. 84 Meter über Normalnull ist man hier. Dort hat man Bismarck mit einem Turm ein Denkmal gesetzt.

Vor 100 Jahren hatte man einen traumhaften Blick auf die Stadt, heißt es in den Annalen. Heute nicht mehr: Die Bäume sind viel zu hoch geworden. Gute Aussichten gibt es dennoch: auf den alten und den neuen Wasserturm oder die niederrheinische Tiefebene.

Familien unternehmen ihren Sonntagsausflug zum Wildfreigehege. Rehe und Hirsche sind hier zu bewundern, Wildschweinrotten tollen durchs Unterholz. Vor denen muss man nicht auf Bäume flüchten, aber klettern kann man dennoch: Der Niederrheinische Kletterwald bietet Tarzan-Erlebnisse bis in 15 Metern Höhe. Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade haben die einzelnen Parcours. Auch das ist Sport für alle Altersklassen.