Versuchter Totschlag beim Gassigehen
Verhandlung: Ein Hundehalter war mit Messerstichen niedergestreckt worden. Im Juli beginnt der Prozess gegen die mutmaßlichen Täter.
Mönchengladbach. Was als Streit ums Anleinen und angeblich hässliche Hunde begann und in einer Notoperation eines damals 45-Jährigen endete, kommt am 21. Juli vors Mönchengladbacher Landgericht. Am 9. Juni 2006 waren sich der Bonnenbroicher, der mit seinem altersschwachen Dackel Gassi ging, und der nun wegen versuchten Totschlags angeklagte W. mit seiner Kampfhundmischung an der Franziskusstraße begegnet.
Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft beschimpfte W. den Dackelbesitzer, weil der seinen Hund nicht angeleint hatte. Nach Erkenntnissen der Polizei bezeichneten die beiden Herrchen den Hund des jeweils anderen als hässlich. Nach einer Rangelei soll W. gesagt haben. "Warte hier, wenn du ein Mann bist, ich bringe dich um, gleich bist du tot."
Wenige Minuten später kam er mit seinem Bruder wieder. Die beiden sollen den 45-Jährigen angegriffen und ihn die ganze Zeit beleidigt haben, zum Beispiel als "Nazischwein".
Als sich das Opfer wehrte, soll W. dem Mann mit einem Messer gezielt ins Herz gestochen haben. Während der Schwerverletzte am Boden lag, sollen die beiden Brüder ihn getreten haben. Er erlitt Verletzungen wie Schädelprellungen und einen Nasenbeinbruch. Das Opfer musste dreimal reanimiert werden, in einer Not-OP wurde der Mann gerettet. Der linke Herzbeutel, die linke Herzkammer und die linke Lungenhälfte waren durchstoßen.
Nach dem heute 34-jährigen W. war seit der Tat gefahndet worden. Er wurde im Januar dieses Jahres in der Wohnung seiner Ehefrau in Niederzier verhaftet worden. Sein 19-jähriger Bruder bestreitet die Tat.