Süchtelner Straße/Klumpenstraße: Verseuchter Splitt muss raus

Bisher ist kein Gift ins Grundwasser gelangt. Laut Gutachten könnte das aber in einigen Jahren passieren.

Foto: Reichartz

Mönchengladbach. Das giftige Bettungsmaterial muss entfernt werden. Das ist ein Fazit des Gutachtens von Biologin Petra Günther (Foto 2) vom Institut für Umweltanalyse in Bielefeld. Sie hatte im Auftrag der Stadt die giftigen Füllstoffe unter der Süchtelner Straße und der Klumpenstraße untersucht. Freitag präsentierte sie ihre Ergebnisse.

Biologin Petra Günther erstellte das Gutachten.

Foto: Reichartz

„Wir haben auch Grundwasser-Proben genommen“, erzählt sie. Bisher seien keine giftigen Stoffe ins Wasser gelangt — obwohl der Grundwasserspiegel mit 3,50 Meter relativ niedrig ist. „Aber wir können nicht ausschließen, dass vor allem das wasserlösliche Halbmetall Antimon in einigen Jahren ausgeschwemmt werden kann.“ Der sandige Boden verstärke die Bedenken zusätzlich.

Deshalb soll der verseuchte Splitt noch in diesem Frühjahr entfernt werden. Mit einem Saugbagger wird das Material an die Oberfläche geholt. 380 000 Euro kosten alleine die Arbeiten für die Klumpenstraße. Insgesamt belaufen sich die Kosten mit Entfernung und Wiederherstellung auf rund eine Million Euro. Die Firma, die das belastete Material verbaut hat, soll sich um die Baumaßnahmen kümmern und für den Schaden aufkommen, so die Stadt. Falls das Unternehmen nicht „die Herstellung des vertragsgemäßen Zustandes“ erfüllt, wird die Verwaltung den Austausch selbst durchführen lassen, sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen.

In der Klumpenstraße fallen 400 Tonnen und in der Süchtelner Straße 600 Quadratmeter belastetes Material auf einer Fläche von rund 10 000 Quadratmetern an. „Das Material ist zwischen sechs und zehn Zentimeter dick verlegt worden“, sagt Günther.

Für Menschen besteht derzeit nur Gefahr, wenn der giftige Splitt verschluckt wird, sagt die Expertin. Die Baumaßnahmen auf der Klumpenstraße, die in den vergangenen Tagen für Beunruhigung bei Anwohnern sorgten, sind mittlerweile abgeschlossen.

Zum Schutz der Anwohner wäre laut Stadt eine permanente Kontrolle der beiden Straßen erforderlich, um ungeplante Straßenaufbrüche zu verhindern — beispielsweise bei einer undichten Gasleitung, einem Wasserrohrbruch oder einer unterbrochenen Stromversorgung.

Aus Sicht der Verwaltung kann in solchen Fällen nicht garantiert werden, dass die dann beauftragte Baufirma die Sicherheitsauflagen kennt und erfüllen kann. „Deshalb wollen wir jetzt schnell handeln und das Material entfernen“, sagte Oberbürgermeister Norbert Bude Freitag.