Symposium: Im Büro gesund essen
Die Hochschule gibt Tipps, auch zu Gesundheits-Apps.
Currywurst, Schnitzel, Hähnchen — und dazu vorzugsweise Pommes. Das sind, ungeachtet aller Gesundheitstrends, nach wie vor die beliebtesten Mittagessen in Kantinen. „Es sind aber auch die, die am häufigsten angeboten werden“, sagt Jens Wetterau. Der Professor für Catering-Management und Arbeitswissenschaft an der Hochschule Niederrhein ist Begründer und Organisator des „Symposiums für gesunde Arbeit“, das am Freitag, 17. Februar, 9 bis 16 Uhr (Gebäude S der Hochschule, Webschulstraße 31), im sechsten Jahr stattfindet. Er weiß, dass gesunde Ernährung am Arbeitsplatz nicht zuletzt auch eine Sache von Angebot und Nachfrage ist. Die Currywurst, sagt er folglich, solle man nicht verdammen. „Ich esse sie selbst gerne, meist bei Borussia. Aber es kommt auf die Menge an. Einmal im Monat oder sogar alle zwei Monate reicht.“ Das Motto des diesjährigen Symposiums lautet „Gesundheit auf Knopfdruck“. Damit sind einerseits Gesundheits-Apps gemeint — gleich zwei Referenten informieren im Pro-und-Kontra-Format über Sinn und Unsinn gesundheitsorientierter Smartphone-Programme. Andererseits bezieht sich das Motto auf den Irrglauben, dass jahrelange Auswirkungen falscher Ernährung auf den Körper binnen weniger Tage sowie durch ein paar Klicks und Kniebeugen wettzumachen seien. Ein weiterer Vortrag widmet sich der Fragestellung, welche Rolle Verpflegungsautomaten im Schichtdienst bei der Ernährung spielen können.
Jens Wetterau, Professor
Der öffentlichkeitswirksamste Aspekt ist aber sicherlich besagter Vortrag „Die Currywurst als das beliebstete Mittagessen — Wie lässt sich Gesundheitsorientierung wirkungsvoll in Kantinen integrieren?“. In diesem Bereich habe sich in den vergangenen Jahren bereits vieles zum Positiven gewendet, sagt Wetterau. „Wichtig ist immer Ausgewogenheit. Wie schon Paracelsus sagte, macht die Dosis das Gift.“ Die wichtigsten Tipps für gesunde Arbeit im Büro seien „bewegte Pausen mindestens alle 45 Minuten“; eine „Verhältnisprävention“ seitens des Arbeitgebers, also das Schaffen gesundheitsgerechter Arbeitsbedingungen; und die Bereitstellung eines entsprechenden „Verpflegungsumfelds“, etwa durch Gutscheine, wenn es keine eigene Kantine gibt.
85 Teilnehmer haben sich bisher zu dem Symposium angemeldet, das sich in erster Linie als Netzwerkveranstaltung an diejenigen Mitarbeiter in Unternehmen richtet, die sich mit Themen wie gesunder Ernährung am Arbeitsplatz befassen. Aber auch interessierte Privatpersonen sind eingeladen. Allerdings beträgt die Teilnahmegebühr 99 Euro. „Wir bezahlen unsere Referenten vernünftig und müssen am Ende bei Null rauskommen“, sagt Wetterau.
„Außerdem ist in dem Preis das Mittagessen enthalten.“ Und das soll — dem Thema entsprechend — besonders gesund und zugleich besonders lecker werden. „Wir arbeiten dafür mit dem Reha-Verein zusammen“, sagt Wetterau. „Oft ist es bei Tagungen zum Thema so, dass das Mittagessen dann eher ungesund ist. Das ist bei uns ausgeschlossen.“ Die Oecotrophologie-Studenten der Hochschule sind in vielfältiger Weise in das Symposium eingebunden. So gibt es etwa einen „Marktplatz für Gesundheit“, bei dem sie demonstrieren werden, wie man die Brotdose gesund bestückt. Dabei ist auch der Stadtsportbund mit im Boot.
Anmeldungen sind beim Refa-Bezirksverband unter Tel. 02161/9268916 oder per Mail unter h.baunach@refa-nordwest.de möglich. tler