Termin vertagt: Rheydter Bahnhof noch nicht verkauft
Streitpunkt ist die Verwendung eines Technik-Raums. Entscheidung nicht mehr im Januar.
Der Termin zwischen Stadttochter EWMG und der Deutschen Bahn über den Kauf des Rheydter Bahnhofsgebäudes ist erneut verschoben worden. Beide Parteien trafen sich zwar in der Vorwoche, konnten sich aber nicht einigen. Ursache ist ein Technik-Raum im Bahnhof, den die Bahn weiter braucht. Man benötige noch etwas Zeit, um zu klären, wie man ihn erhalten oder auslagern könne, teilten Bahn-Vertreter der EWMG mit. „Ich gehe nicht davon aus, dass eine Entscheidung im Januar fällt“, sagt Jürgen Timmermanns für die EWMG. Für den Technischen Beigeordneten der Stadt, Andreas Wurff, ist die Sachlage klar: „Das ist ein Problem der Bahn, das sie lösen muss. Das ist nicht unsere Sache.“
Inzwischen haben sich bereits die Grünen damit beschäftigt, was aus dem Bahnhofsgebäude werden soll. Obwohl das Gebäude heruntergekommen sei, könne es dennoch punkten: Die Lage sei gut, und es bestehe Einigkeit bei der Mehrheit der Rheydter Politiker, dass der Bahnhof ein „ideales Tor zur Innenstadt sein kann“. Anja Schurtzmann, Sprecherin der Grünen in der Bezirksvertretung Süd, fordert deshalb die Stadtverwaltung auf, kurzfristig ein „Ideenfindungsverfahren einzuleiten, um neue Nutzungen zu finden“. Auf keinen Fall dürfe die wichtige Immobilie „einfach an den meist bietenden Investor“ verkauft werden, so Georg Weber, planungspolitischer Sprecher der Grünen.
Er macht klar: „Wenn wir den Einzelhandel in der Rheydter City stärken wollen, dann sollten wir nicht auf zentrenrelevanten Einzelhandel am Bahnhof setzen. Bahnhof und City müssten sich ergänzen, es darf nicht zu einer Konkurrenzsituation kommen.“ Weber fordert andere Nutzungen: Freizeiteinrichtungen, Gastronomie, Hotel oder Bürogebäude. Konkreter wird der grüne Fraktionsvorsitzende Karl Sasserath: Er schlägt vor, das Bahnhofsgebäude für „eine große Diskothek“ zu nutzen. „Größere Lärmprobleme“, sagt er, „sind an diesem Standort nicht zu erwarten. Verkehrlich wäre eine große Diskothek optimal erreichbar.“