Tierpatenschaft: Celina besucht ihren Pfau

Die Tiere in Odenkirchen haben mittlerweile rund 200 Paten. Am Sonntag gab es ein großes Treffen.

Mönchengladbach. Celina liebt Tiere. Zu Hause hat die Sechsjährige ihren Kater Lucky und viele Fische, im Tierpark in Odenkirchen ihr ganz persönliches Patentier: „Es ist ein Pfauenmännchen“, erzählt Celina. Mindestens einmal im Monat ist sie mit ihren Eltern bei ihrem Pfau, sieht ihm beim Radschlagen zu und hört, „wie schön er schreien kann“, so Mutter Evelina Wilms. Oma und Opa haben ihrer Enkeltochter das Patentier vor zwei Jahren zum Nikolaus geschenkt: „Spielzeug haben die Kinder genug. So lernen sie Verantwortung zu übernehmen“, findet Irmgard Wilms.

Für sie ist es außerdem wichtig, als Patin den Mönchengladbacher Tiergarten zu unterstützen: „Es ist ein tolles Naherholungsangebot für die ganze Familie“, meint Celinas Großmutter. Die Möglichkeit, eine Patenschaft zu übernehmen, gibt es im Tiergarten Am Pixbusch seit fünf Jahren. Rund 200 Familien, Unternehmen, Vereine oder Schulklassen machen mittlerweile mit und beteiligen sich für einen Jahresbetrag — gestaffelt von 25 bis 300 Euro — an den Futter- und Pflegekosten für ihr eigenes Tier.

Prominentester Pate ist Oberbürgermeister Norbert Bude. Er hat sich den Fuchs, das Symboltier des Parks, als sein Tier ausgesucht. Einmal im Jahr lädt der Tiergartenvorstand alle Unterstützer ein, um ihnen zu danken — eine kleine Tradition, die für den Leiter des Tierparks, Norbert Oellers, in diesem Jahr Abschiednehmen bedeutet. Nach 38 Jahren an der Spitze geht „Mr. Tiergarten“, wie Bude ihn in anerkennend betitelt, Ende Februar 2014 in den Ruhestand.

Katrin Ernst, seit Sommer seine Stellvertreterin, wird dann das Amt übernehmen. Die 44-Jährige war zuvor fünf Jahre Leiterin des Tierparks im sächsischen Delitzsch. Als Praktikantin arbeitete die Biologin im Zoo von Bremerhaven. Anstellungen hatte sie in den schottischen Tiergärten von Edinburgh und Glasgow sowie in Lübeck und Rostock: „Der Zoo ist meine Leidenschaft“, sagt die gebürtige Bremerin. Mit der neuen Leitung wird sich Am Pixbusch einiges ändern. Ab Mitte des kommenden Jahres zieht die Zooverwaltung in das sogenannte „Hexenhäuschen“ am Eingang des Tierparks um, in dem dann auch die Kasse, eine Küche und ein Konferenzraum sein wird. Das 50 Jahre alte Kassenhäuschen sei nicht mehr zeitgemäß und werde abgerissen, sagt Oellers. Außerdem zieht eine neue Tierart ein: „Der europäische Nerz wurde vom amerikanischen verdrängt und ist in Europa mittlerweile ausgestorben“, erklärt Katrin Ernst.

Der Odenkirchener Tierpark beteiligt sich zudem an einem Auswilderungsprojekt der Tiere an der Uni Osnabrück: „Die Nerze werden bei uns im Tiergarten gezüchtet, um sie in freier Wildnis wieder heimisch zu machen“, so die zukünftige Leiterin. Was in ihrer Amtszeit mit dem alten Bärengehege passieren wird, ist noch unklar.

Sicher ist hingegen: Norbert Oellers hält seiner alten Wirkungsstätte die Treue. „Das nächste Mal bin ich als Pate dabei“, verspricht er.