Verbraucherschützer warnen vor Unitymedia

Vertreter des Kabelnetzbetreibers versuchen mit unlauteren Mitteln Verträge zu verkaufen.

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Bereits wegen der Freigabe von WLAN-Routern ohne explizite Einwilligung der Kunden liegt die Verbraucherzentrale NRW mit Unitymedia im Clinch. Nun warnt auch die Gladbacher Beratungsstelle vor dem Kabelnetzbetreiber, wenn auch aus anderen Gründen: Zurzeit meldeten sich bei der Verbraucherzentrale an der Bahnhofstraße etliche Verbraucher, die von Werbern der Kölner Firma aufgesucht würden und dabei unlauter vorgingen.

„Vielfach fanden die Werber Einlass in die Wohnungen, weil sie insbesondere bei älteren Kabelkunden Ängste im Hinblick auf die Einstellung des analogen TV-Programms am 30. Juni 2017 schürten“, berichtet Beraterin Edda Nowak. Dadurch verunsichert, wurden dann unüberlegt oft überflüssige und teure Verträge für Telefonie und Internet oder zusätzliche kostenpflichtige TV-Angebote abgeschlossen.

Die Werber setzten dabei auf Unkenntnis. Denn dass für die Umstellung auf digitalen Kabel-Empfang gar keine neuen Verträge notwendig sind, hätten sie nicht verraten. „Das digitale TV-Signal empfangen die Kunden bereits über die Kabeldose. Für den digitalen Fernsehempfang wird lediglich ein Digital-Receiver oder Flachbildfernseher mit integriertem Kabeltuner, auch DVB-C Tuner genannt, benötigt. Moderne TV-Geräte sind in der Regel mit diesem Tuner bereits ausgestattet.“ Noch dreister ging laut Betroffenen ein Werber in Odenkirchen vor: Der hatte im Gespräch erklärt, die Telekom habe ihr Netz an Unitymedia übergeben. Wolle man auch 2017 noch telefonieren, müsse man einen Vertrag mit Unitymedia abschließen. Vier Odenkirchener fanden sich letzte Woche in der Beratungsstelle ein, die alle dieser Werbemasche aufgesessen waren. Erst die Rechtsberatung der Verbraucherzentrale half, die Verträge zu widerrufen. Diese rät generell davon ab, bei Geschäften an der Haustür Unterschriften zu leisten, ohne Angebote und Versprechungen geprüft zu haben.