Verbraucherzentrale Mönchengladbach: Millionenfach Rat und Hilfe
Die Verbraucherzentrale Mönchengladbach feiert ihr 40-jähriges Bestehen.
Mönchengladbach. „Es bleibt viel zu tun.“ Hanna Masuhr blickt nach vorne. 40 Jahre Verbraucherzentrale Mönchengladbach sind für die Beratungsstellen-Leiterin, ihr Team und zahlreiche Gäste aber ebenso Anlass, im Rahmen einer Feier im Rittersaal von Schloss Rheydt auf vier Jahrzehnte Beratungsarbeit zurückzublicken.
Immerhin ist das Jubiläum auch für Hanna Masuhr persönlich ein Grund zum Feiern. Die Ökotrophologin — Expertin im Bereich der Haushalts- und Ernährungswissenschaften — hat die Beratungsstelle, die zunächst an der Hugo-Preuß-Straße im eigenständigen Rheydt entstand, 1973 mit aufgebaut. Es entstand die zu der Zeit elfte Einrichtung in NRW, die sich für Verbraucher stark macht.
Rund eine Millionen Mal haben seitdem Menschen in der Gladbacher Einrichtung Rat gesucht, die mittlerweile an die Bahnhofstraße gezogen ist. „Am Anfang standen vor allem Fragen nach Haushaltsgeräten im Vordergrund“, sagt Hanna Masuhr. Ihre Kunden wollten wissen, worauf sie etwa beim Kauf einer Waschmaschine achten müssen und wie sich die einzelnen Modelle im Preis sowie in den technischen Details unterscheiden.
Hanna Masuhr, Leiterin der Verbraucherzentrale in Mönchengladbach
Angesichts der Liberalisierung der Märkte geht es heute vor allem um Verbraucherschutz und -aufklärung. 90 Prozent der Anfragen betreffen Reklamationen in diesem Themenkomplex. „Besonders der Telekommunikations-Markt ist intransparent geworden. Zusätzlich legt der Handel Fallen. Tarife machen nicht deutlich, wie hoch am Ende die Rechnung ist“, sagt die Verbraucherberaterin. Die Eigenverantwortung des Kunden sei gewachsen. Zudem gibt es dubiose Anbieter, die „immer wieder neue Maschen finden, um Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen“, sagte die Beratungsstellen-Leiterin.
Die Verbraucherzentrale will Klarheit im Dschungel der Tarife schaffen und setzt sich für einen besseren Verbraucherschutz ein. „Unsere Beratung ist unabhängig und persönlich“, betont Hanna Masuhr. Die Leiterin und ihre Mitarbeiterinnen müssen in technischen und rechtlichen Fragen immer auf dem neusten Stand sein. Auch steigende Anfragen bei Finanz- und Kreditthemen zeigen, wie notwendig qualifizierte Beratung sei, so Hanna Masuhr.
In Zukunft sollen speziell junge Verbraucher in diesen Fragen fit gemacht werden. Die Verbraucherzentrale will Bildungsveranstaltungen für Jugendlichen und junge Erwachsene anbieten. Noch fehlt allerdings eine sichere Finanzierung des Projekts. Bis ins Jahr 2014 erhält die Verbraucherzentrale jährlich 110 000 Euro von der Stadt. An diesen Festbetrag ist die Unterstützung durch das Land in gleicher Höhe gebunden.
Hanna Masuhr ist zuversichtlich, dass der Vertrag mit der Kommune im kommenden Jahr verlängert wird. Norbert Bude betonte in seiner Geburtstags-Rede die Bedeutung des Verbraucherschutzes für die Gladbacher Bürger: „Das Angebot ist aus unserer Mitte einfach nicht mehr wegzudenken“, sagte der Oberbürgermeister.