Hundesport: Mit Alice zum Weltmeistertitel
Corinna Hornung kann sich in Südafrika bei der Agility-WM durchsetzen.
Mönchengladbach/Rheydt. Der Boden sei sehr rutschig gewesen, sagt Corinna Hornung. Da musste sie auf ihre Hündin Alice an den Wendungen schon länger warten. Hornung ist Mitglied im Hundesportverein Rheydt und zweifache Weltmeisterin im Agility, einer Hundesportart, bei der die Tiere Hindernisse in einem Parcours überwinden müssen.
Der Kunstrasen-Boden, den die 22-Jährige als rutschig beschreibt, lag in Südafrika. Dort fand in diesem Jahr die Weltmeisterschaft in Agility statt. „Der Flug dorthin hat elf Stunden gedauert, mein Hund ist noch nie so lange geflogen, aber es ist alles gut gegangen“, sagt Hornung. Nach der Ankunft am Flughafen, ging es ins Hotel und am nächsten Tag wurde dann die Wettkampfhalle und eben der Boden besichtigt.
Schon im vergangenen Jahr war Hornung bei der Agility-WM, damals in Liberec in Tschechien, erfolgreich. Diesmal nahm Hornung die Vorbereitung gelassener, auch wenn es strenge Einreisebedingungen für Südafrika gab. Sie selbst musste nur gegen Hepatitis B geimpft sein. Für ihre Hündin aber waren unter anderem fünf verschiedene Bluttests gefordert. „Auch eine Prophylaxe gegen Mücken haben wir bei Alice gemacht“, sagt Hornung.
Insgesamt nahmen etwa 100 Hundebesitzer mit ihren Tieren an der WM teil. „Aus Europa sind aber längt nicht alle angereist, die gedurft hätten“, sagt Hornung. Südafrika sei einfach zu weit weg. 2014 findet die WM in Luxemburg statt. „Das ist ja gleich nebenan.“
Bei dem Tunier sind die Hunde nach ihrer Größe in drei Gruppen eingeteilt. „Alice läuft als Sheltie bei den kleinen Hunden mit.“ Ein Parcours ist etwa 160 bis 200 Meter lang — mit Hindernissen zum Drüberspringen und Durchkrabbeln. Ein Richter denkt sich die Strecke aus. In der jeweiligen Gruppe laufen dann alle Tiere den gleichen Parcours.
Corinna Hornung macht gerade ihren Abschluss in der Ausbildung zur IT—Systemkauffrau. Sie kann sich aber auch vorstellen, später eine Hundesportschule zu eröffnen. Schon jetzt gibt sie privat Trainingsstunden.
„Agility mache ich seit 2001“, sagt Hornung. „Damals habe ich mit einem kleinen spanischen Fundhund begonnen.“ Hornungs Mutter hatte mit Agility angefangen und Corinna dann mitgenommen. „Ich wollte unbedingt dabei sein, wie kleine Kinder halt so sind.“ Nach Südafrika ist die Tochter dann aber allein gereist. „Meine Mutter hat Flugangst.“
Hornung trainiert mit ihrer Hündin einmal pro Woche. Das wichtigste dabei, sei der Spaß mit den Tieren. Alice habe ein kleines Problem mit dem Steg, erzählt die Besitzerin. „Es gibt sogenannte Kontaktzonen, also Zonen, die vor und nach dem Hindernis sind. Diese müssen die Hunde berühren.“ Alice laufe durch die erste Kontaktzone auch durch, krabbele dann jedoch bis zur Hälfte und springe über die zweite Zone hinweg. „Das üben wir noch ein bisschen“, sagt Hornung und lacht.