Viele trauern um kleinen Nikita

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem tödlichen Unfall gegen den 43-jährigen Lkw-Fahrer aus Duisburg.

Mönchengladbach. Auf dem Gehweg liegen Blumen, brennen zahlreiche Kerzen: Viele Menschen trauern um den kleinen Nikita (5), der hier, schräg gegenüber, auf der Engelblecker Straße/Ecke Borsigstraße (Neuwerk) am Dienstag um 15.35 Uhr von einem Lkw der Deutschen Post überrollt wurde. Der Junge aus Eicken war sofort tot.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 43-jährigen Fahrer des Transporters — wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Nach Erkenntnissen der Polizei soll er sich „nicht vorschriftsmäßig“ verhalten und die Vorfahrt missachtet haben. Der Duisburger war nach dem Unfall zusammengebrochen und mit Hilfe von Medikamenten beruhigt worden.

Beamte des Polizei-Erkennungsdienstes haben das folgenschwere Geschehen eingehend untersucht und erste Ergebnisse an die Staatsanwaltschaft geliefert. Laut Polizei war der Junge mit der Tante (34), der Cousine (10) und der Schwester (14) auf dem Fahrrad unterwegs.

Nikita fuhr mit seinem Kinderrad auf dem Gehweg. Die Verwandten radelten über den auf der Engelblecker Straße seitlich markierten Radweg. Als sich der Laster näherte, hatten die 34-jährige Eickenerin und ihre Tochter die Borsigstraße bereits passiert.

Nikita und seine Schwester befanden sich dahinter. Die 14-Jährige soll noch gerufen haben „Warte“, doch der Kleine sei weiter geradelt — und vom nach rechts ins Gewerbegebiet abbiegenden Postwagen voll erfasst worden.

„Die Vier kamen von einem Rad-Ausflug“, sagt ein Polizeisprecher. Eine Tour mit furchtbarem Ende. Nicht nur die drei Angehörigen, auch Anwohner und Zeugen erlitten einen Schock. Rettungssanitäter der Feuerwehr und ein Seelsorger betreuten mindestens acht Personen.

In Mönchengladbach sind in diesem Jahr bereits vier Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Im vergangenen Jahr waren es zwei.