Volksgarten: Handwerker sind 2013 fertig

Neues Zentrum aus Werkstätten und Büros kostet zehn Millionen Euro. Der Abenteuerspielplatz Oststraße muss weichen.

Mönchengladbach. Die Adresse "Oststraße 8-18" existiert bereits, das neue Zentrum aus Werkstätten und Büros soll bis Ende 2013 fertig sein. Dann gibt Gladbachs Kreishandwerkerschaft ihr Hochhaus an der Pescher Straße auf und zieht komplett in den Zehn-Millionen-Neubau.

Details des Großvorhabens nannten am Dienstag Kreishandwerksmeister Reinhard Esser und Geschäftsführer Stefan Bresser.

Wie sehen die Vorbereitungen für den Bau aus? Seit Jahren träumen die Handwerker von der Zentrale. Doch bislang fehlte das Geld dafür. In einem "begrenzten Wettbewerb" sollen 18 Architektenbüros ihre Ideen präsentieren. Das läuft europaweit. Fünf der 18 Büros - darunter die Gladbacher Schrammen und Hunger - wurden bereits um ihre Entwürfe gebeten.

Am 26. April 2010 soll ein Preisgericht, unter anderem mit Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD), entscheiden, was gebaut wird. Koordiniert wird das Verfahren von den Dortmunder Stadtplanern und Architekten Post&Welters. 74 000 Euro stünden für den Wettbewerb bereit.

Was wird gebaut? 3500 Quadratmeter Nutzfläche für acht überbetriebliche Werkstätten mit rund 140 jungen Leuten (u.a. für Metallbauer, Elektroniker, Tischler).

Neu ist eine in der Region einmalige Lastwagen-Schule. Die gesamte Nutzfläche beträgt mehr als 5000 Quadratmeter - auch für die Büros von Bresser & Co. In der Geschäftsstelle der Handwerkerschaft arbeiten zehn Personen. Untergebracht werde im neuen Haus zudem die Geschäftsleitung des Jugendförderungswerks der Handwerker, außerdem die Geschäftsstelle eines Versicherers.

Der Neubau soll ein Energiesparkomplex werden. Man will vor allem Energiekosten sparen, die Kohlendioxid-Emissionen verringern.

Wer finanziert? 60 Prozent der Bund, je 20 Prozent das Land und zwei Millionen Euro von den Eigentümern. Esser: "Eine einmalige Umlage von unseren rund 1000 Betrieben und Unternehmen wird nicht erhoben." Laut Geschäftsführer Bresser nimmt man das Geld aus der Rücklage und erhofft sich einen relativ hohen Erlös aus dem Verkauf der Alt-Immobilie Hochhaus.

Wo wird gebaut? Angrenzend an den bestehenden Neubau des Jugendförderungswerks. Es qualifiziert derzeit an drei Standorten mehr als 450 benachteiligte Jugendliche beispielsweise für eine Lehre oder einen Anlernjob. Die alte Villa, derzeit noch vom Förderwerk genutzt, wird abgerissen. Das frühere Stadthaus beherbergte lange Jahre junge Leute, die sich hier fit machten für ein Berufsleben.

Da sich das Zentrum aus Bildungs-, Verwaltungs- und Werkstatt-Gebäuden bis zu den Bahngleisen erstreckt, werde auch der städtische Abenteuerspielplatz (ASP) Oststraße aufgegeben. Spätestens mit Beginn der Bauarbeiten im Herbst 2010.

Die Stadt hat für den ASP noch keinen Ersatz gefunden.