Wanloer bleiben misstrauisch
Bürger lehnen Lärmschutzwand am Tagebau ab.
Mönchengladbach. „Wie kann ich Ihr Misstrauen nur mit Argumenten abbauen?“, fragte Markus Kosma fast verzweifelt. Der Leiter der Tagebauplanung bei RWE Power hatte den Wanloern gerade eine Alternativplanung erläutert, bei der statt eines begrünten Walls eine Schutzwand den Ort vor Lärm und Staub des Tagebaus Garzweiler schützen soll.
Der Vorteil: Die Wand würde auch den Verkehrslärm der neuen Landstraße 354 abschirmen. Der Nachteil: Eine sieben Meter hohe Wand stünde dicht am Wanloer Süden. Diese Pläne, die in einer Bürgerversammlung in der Wanloer Mehrzweckhalle vorgestellt wurden, sind eine von RWE vorgeschlagene Alternative zum bereits genehmigten Emissionsschutz.
Nach den bisherigen Plänen wird im Herbst an der vorgesehenen Abbaukante ein Wall errichtet und bepflanzt. Dann folgt ein Betriebsweg, eine etwa hundert Meter breite Sicherheitszone, die ebenfalls begrünt ist, und auf einem Damm die neue Landstraße.
Beim Tagebau-Emissionsschutz seien Wall und Wand gleichwertig, sagen die RWE-Verantwortlichen und verweisen auf ein Gutachten, das sie jetzt vorlegten, nachdem der Gladbacher Umweltausschuss Ende Juni noch vergeblich danach gefragt hatte.
Zu gern wüssten die Wanloer, welche Gründe das Unternehmen für die neue Planung hat. Kosma bleibt bei seiner Aussage, dass durch die Verlegung der Wand an die Straße zwar einige Brunnen näher an die Abbaukante rücken könnten, es aber nicht etwa Kosten einspart. „Dabei würde es sich nur um eine Optimierung der Entwässerung handeln“, sagt er.
Die Wanloer bleiben misstrauisch, wollen keine oder eine nicht so nahe Wand. Sie haben Erfahrung mit Wänden, die Wanlo vor dem Lärm der A 61 schützen sollen. „Eine Wand hilft nur, wenn man direkt dahinter steht“, sagt ein Teilnehmer. Bei einigem Abstand und entsprechender Windrichtung nehme der Lärm wieder zu. „Wir werden wie bei der A 61 auf die Wand gucken“, meint ein anderer. „Wir sind hier doch nicht im Gefängnis“, ruft jemand dazwischen.
Nachdem die Meinung der Bürger eingeholt ist, wird die Verwaltung eine Beratungsvorlage für die politischen Gremien erarbeiten. Rie