Wetter bremst Radfahrer aus

Beim „Radeln fürs Münster“ gingen deutlich weniger Teilnehmer an den Start – mehr als zwei Drittel blieben weg.

Mönchengladbach. Rund 50 Kilometer im Sattel hat Marius Rump schon hinter sich. Der 15-Jährige ist mit seinen Vereinskollegen vom RTC Mühlheim hier: "Wir gehören zu den Sternfahrern und radeln gleich nach Mühlheim zurück", erzählt der Nachwuchsradsportler. Sonst fahre er eigentlich weitere Strecken. Doch heute sei es "nicht so angenehm". Er ist nass.

Das feuchte Wetter war das wichtigste Thema beim 15. "Radeln fürs Münster", das in diesem Jahr schon zum elften Mal in Verbindung mit dem Radmarathon ausgetragen wurde. Die Veranstaltung bietet Freizeitsportlern den Anreiz, verschiedene Strecken zwischen 41 und 230 Kilometern zu bewältigen. Start und Ziel ist der Schulhof der Bischöflichen Marienschule an der Marienburger Straße.

Schon um 6.30 Uhr am Sonntagmorgen hatten sich 100 Marathonfahrer auf den Weg in die Eifel gemacht, fast 150 Teilnehmer weniger als in anderen Jahren, sagte Johann Konder: "Heute ist der harte Kern am Start", so der Organisationsleiter der Tour. Bis zu 2000 Höhenmeter müssten die Fahrer bewältigen, und durch die Nässe seien die Abfahrten nicht ungefährlich: "Wer 230 Kilometer gefahren ist, hat sich selbst besiegt", sagte Konder und hoffte vor allem, dass alle Fahrer gesund zurückkamen.

300 Radsportler traten in diesem Jahr auf allen Strecken an. Auch für die kürzeren Distanzen gab es rund ein Drittel weniger Anmeldungen. "Uns kann das schlechte Wetter nicht abhalten", sagte allerdings Gerhard Risse. Dennoch war die Gruppe vom VfR Büttgen in diesem Jahr kleiner und hat sich auch nur für die kürzeste Strecke von 41 Kilometern entschieden. Mit Regenjacke und Gummischuhen schützten sich die Sportler gegen die Regenschauer. "Der Rest trocknet schon", sagt Marek Opolske.

Auch Hans Weeres aus Viersen ist das Wetter egal. 70 Kilometer wollte er mit seiner Frau bewältigen: "Radfahren macht mir einfach Spaß." Und das schon seit über 35 Jahren. Ruth Schneider wartete lieber ab, ob sie sich auf eine längere Strecke wagen konnte. Auch für die Radlerin vom RSV Grefrath wart neben dem obligatorischen Helm die Regenjacke diesmal einfach unverzichtbar. Doch trotz Schutz sei "die feuchte Kälte nicht gut für die Muskeln". Sie kühlen ab und verhärten. Dabei ging es gar nicht ums Gewinnen: "Hier zählt die Strecke, nicht die Zeit", urteilte ihr Ehemann Reiner Schneider.

Mitorganisator Konder hatte alle Strecken zusammen mit Günter Dauven, Fachwart für Radtourenfahren Bezirk Mönchengladbach, ausgesucht. Viel Aufwand, der sich auch lohnen sollte: "Für uns ist es schade, dass nicht die erwarteten 1000 Teilnehmer an den Start gegangen sind", so Konder. Immerhin soll der Erlös, wie immer, der Sanierung des Gladbacher Münsters zu Gute kommen. Wie hoch die Summe in diesem Jahr ist, wurde am Sonntag noch nicht verraten.