Wieder Unterricht am Hugo
Die Polizei äußert keine Bedenken, wird aber in den nächsten Tagen am Gymnasium präsent sein.
Mönchengladbach. Der Unterricht am Hugo-Junkers-Gymnasium wird am Mittwoch ab der zweiten Stunde (9 Uhr) wieder stattfinden. Nach dem Feuer durch Brandstiftung im ersten Obergeschoss in der Nacht zu Montag und trotz der Morddrohungen, die bisher unbekannte Täter an den Flurwänden hinterlassen hatten, wird der Unterricht am Mittwoch wieder aufgenommen. Dies hat Schulleiter Wolfgang Bremges in enger Absprache mit Kollegium, Schulpflegschaft, Stadtverwaltung, Polizei und Bezirksregierung am Dienstag entschieden.
Die Polizei äußerte nach aktueller Einschätzung der Sicherheitslage keine Bedenken gegen die Wiederaufnahme des Schulbetriebs.
„Die von den Brandstiftern im Treppenhaus hinterlassenen Drohungen werden von allen Beteiligten zwar nicht verharmlost. Wir sollten uns von diesen aber auch nicht in Panik versetzen lassen“, machte Schulleiter Bremges am Dienstag deutlich. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen geht die Polizei nicht von einer konkreten Gefährdung für Schüler oder Lehrer aus.
Sowohl uniformierte Polizisten als auch Zivilfahnder werden jedoch in den nächsten Tagen, vor allem am Donnerstag und am Freitag, also den Tagen, für die die Morddrohungen ausgesprochen wurden, am und im Hugo-Junkers für Sicherheit sorgen.
Neben der Frage nach der Sicherheit in der Schule, musste am Dienstag auch geklärt werden, inwieweit nach dem Brand ohne Gesundheitsgefährdung Unterricht stattfinden kann. Die Brandschäden betreffen vor allem das Schulleiterzimmer und das Sekretariat.
„Aber auch die naturwissenschaftlichen Räume im zweiten Obergeschoss über der Brandstelle sind momentan nicht nutzbar. In den kommenden Tagen werden sie durch Sachverständige untersucht“, sagte Bremges. Trotz der Schäden an den Räumen könne der Unterricht uneingeschränkt stattfinden.
Zu Unterrichtsbeginn am Mittwoch werden zunächst alle Schüler über die Ereignisse der vergangenen Tage informiert. Die Eltern werden eine schriftliche Information der Schulleitung erhalten. „Wir wollen den Schülern ihre Ängste nehmen, so dass so bald wie möglich wieder ein normaler Schulalltag bei uns möglich ist“, erklärte Bremges. Ihm falle es schwer zu glauben, dass der oder die Täter aus den Schülerreihen stammen könnten.
Unterdessen hat der Schulpflegschaftsvorsitzende Peter Brischke Schüler und Eltern zur Besonnenheit aufgerufen. Er appelliert an alle, sich nicht an Gerüchten und im Internet verbreiteten Verdächtigungen zu beteiligen, „diese tragen wenig zur Klärung bei“. Besorgte Eltern könnten sich jederzeit auch an den Schulpsychologischen Dienst unter Tel. MG 13091 wenden.
Obwohl die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, liegen bisher keine greifbaren Ergebnisse vor. Die Polizei setzt große Hoffnung auf Hinweise von Schülern und Lehrern des Gymnasiums. Dazu hängt sie Info-Plakate in den Klassenräumen aus mit der Bitte um Unterstützung.