Zwei Schwerstverletzte bei Unfall
Die Zahl der Unfälle ist weiter rückläufig. Doch erst am Montag gab es wieder zwei Schwerstverletzte.
Mönchengladbach. Am Montag erst ist es wieder zu einem schweren Abbiegeunfall gekommen. Eine 27-jährige Autofahrerin übersah nach Angaben der Polizei im Kreuzungsbereich von Mülgau- und Schlachthofstraße einen 56-jährigen Rollerfahrer, der nach dem Zusammenstoß mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden musste.
Abbiegeunfälle sind nach wie vor die Hauptunfallursache auf Mönchengladbachs Straßen, wie Polizeioberrat Jörg Malejka, Leiter der Direktion Verkehr, gestern bei der Vorstellung der Zahlen für das Jahr 2013 bilanzierte. Von insgesamt 1214 Unfällen, bei denen eine Hauptursache festgestellt werden konnte, waren es in 585 Fällen Fehler beim Abbiegen oder Wenden.
Es folgen mit weitem Abstand 236 Vorfahrtsverstöße. Was nach wie vor nach viel klingt, ist für Malejka eine „durchaus erfreuliche Zahl“. Denn: Im Vorjahr hatte es noch 671 Abbiegeunfälle gegeben. „Unsere intensiven Bemühungen in diesem Bereich scheinen also erste Wirkung zu erzielen“, sagte Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre.
Auch in anderen Bereichen haben sich die Zahlen so entwickelt, dass die Straßen laut Tirre „so sicher wie noch nie“ sind. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 8740 Verkehrsunfälle (Vorjahr: 9271), davon 823 mit Personenschaden (Vorjahr: 877). Was die Freude trübt: Drei Menschen erlitten bei Unfällen tödliche Verletzungen.
Ende Februar erfasste ein 79-jähriger Autofahrer nach dem Linksabbiegen auf die Bahnstraße eine 80-jährige Fußgängerin. Am 15. März starb ein 77-jähriger Fußgänger, der die Rheindahlener Straße am Ortseingang Menrath überqueren wollte. Zum dritten tödlichen Unfall kam es am 1. Mai, als eine 72-jährige Pedelec-Fahrerin von einem Auto erfasst wurde.
„In allen Fällen waren die getöteten Personen älter als 65 Jahre“, sagte Malejka, dem die Senioren derzeit am meisten Sorge bereiten. Obwohl es regelmäßig Informationsveranstaltungen in Seniorenclubs und Begegnungsstätten gibt, ist die Zahl der auf Mönchengladbachs Straßen verunglückten Senioren deutlich — um 20,9 Prozentpunkte — gestiegen.
Dass Zahlen manchmal schnell von der Realität eingeholt werden, zeigte sich gestern: Während Tirre und Malejka am frühen Nachmittag noch über einen deutlichen Rückgang bei Unfällen mit Kindern und bei den Schulwegunfällen (2012: 28; 2013: 13) berichteten, wurde nur Minuten später vor der katholischen Hauptschule an der Aachener Straße ein zwölfjähriger Junge von einem Auto erfasst und schwerst verletzt.
„Jeder Unfall ist einer zu viel“, sagte Tirre gestern. Deswegen setzt die Polizei auch in Zukunft neben Prävention und Aufklärungskampagnen auf Geschwindigkeitskontrollen. „Je höher das Tempo ist, desto schlimmer ist in der Regel die Verletzung.
Oft sind es nur wenige Stundenkilometer, die über Leben und Tod entscheiden“, appellierte Malejka an die Autofahrer, sich an Tempolimits zu halten: „Wir werden darum auch weiter — angekündigt und unangekündigt — Geschwindigkeitsmessungen vornehmen — und zwar nicht, um die Autofahrer zu ärgern, sondern um die Straßen noch sicherer zu machen.“