Kultur in Leverkusen KulturStandLev nimmt Spielbetrieb wieder auf
LEVERKUSEN · Nach einem halben Jahr Pause startet das städtische Kulturangebot im Forum mit dem Bühnenprogramm. Die Vorkehrungen wegen der Corona-Gefahr bleiben streng. Die Zuschauerplätze in den Leverkusener Spielorten werden deutlich reduziert.
Nach einem halben Jahr Corona-Pause startet „KulturStadtLev“ im September wieder den Spielbetrieb unter den entsprechenden Auflagen. Rote und grüne Wegemarkierungen zeigen im Forum, wo es langgeht im neuen Einbahnstraßensystem. Und dort werden zunächst sämtliche Veranstaltungen stattfinden, die meisten davon im großen Saal, in dem allerdings nur 236 der 960 Plätze belegt werden dürfen. Im Terrassensaal kann man derzeit bis zu 299 Zuschauer unterbringen und im Agam-Saal 89. Alle Kammerkonzerte, die für den Spiegelsaal geplant waren, werden bis auf weiteres in den großen Forum-Saal verlegt. Eine Notlösung und sicher etwas merkwürdig mit den großen Lücken, räumt Musikdramaturgin Birgitta Franzen ein. Atmosphärisch sei das sicher anders. Und für die Nachverfolgbarkeit müssen Personalien erfasst werden.
Immerhin kann es auf diese Weise wieder Kultur live geben. Neue, für die beginnende Saison geplante Vorstellungen und einige verschobene Termine aus der letzten Spielzeit. Die Künstler seien „unglaublich hilfsbereit und flexibel“, sagt Dramaturgin Claudia Scherb, sowohl was die Terminfrage angehe als auch die veränderten räumlichen Bedingungen.
Mit einem Ersatztermin (statt 24. April) geht es gleich am 8. September los, wenn es bei Salon Hip-Hop. heißt: Pigor singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten. Das Ensemble „epoca barocca“ verschießt Amors Pfeile mit Liebesmusiken aus dem Barock, leider nicht stilgerecht im Schloss Morsbroich, sondern im deutlich jüngeren Forum-Saal (13. September, 11 Uhr). So wird es auch beim Programm mit Werner Ehrhardt und l’arte del mondo sein, die am 24. September (19.30 Uhr) zusammen mit Blockflötenqueen Dorothee Oberlinger, Anna Friederike Potengowski und ihren Steinzeitflöten sowie dem Percussionisten Wieland Wagner die Entwicklung der Flöte in 40 000 Jahren mit musikalischen Beispielen belegt.
Musikalische Klassiker
im Spiegel der Gegenwart
Auch für den 27. September gibt es eine Änderung. Das hätte der erste Klassiksonntag der neuen Saison sein sollen, aber für das größere Ensemble reichte rein organisatorisch die Vorlaufzeit nicht, nachdem das Veranstaltungskonzept stand. Birgitta Franzen hat eine Alternative gefunden und betont: „nicht Ersatz“. Das Ensemble E-MEX bietet in einem Gesprächskonzert musikalische Klassiker im Spiegel der Gegenwart mit Originalen und neueren Bearbeitungen. Unter anderem gibt es eine Uraufführung: „remiX XVI“ des Dirigenten Christoph Maria Wagner. Das Konzert Leverkusener Musiker am 20. September um 17 Uhr „Sohnemann – Hallo Angst!“ wurde in den Agam-Saal verlegt.
Da sich das ausgefallene Gastspiel der Philadelphia Dance Company so schnell nicht nachholen lässt, hat Scherb Ersatz gesucht und dabei eine Entdeckung gemacht, die nicht nur Corona kompatibel sei, sondern eine ganz neue Tanzsprache biete. Das neu formierte Ensemble Pottporus e.V./ Renegade kommt mit einer Produktion „Robozee vs. Sacre“, einem neuen Blick auf Strawinskys legendäre Ballettmusik. Ersatztermin für das Schauspiel „Drachenläufer“ vom Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel ist der 28. September. Und mit der Szenischen Lesung „Hitch & Ich – Die Vögel“, nicht nur für Hitchcock-Fans endet am 30. September das Monats-Programm im Forum.