22-jährige erstochen Haftbefehl wegen Mordes gegen 47-Jährigen

LEVERKUSEN · 47-jähriger Leverkusener bleibt in Gewahrsam. Die Hintergründe des Todes einer 22-Jährigen im Hausflur an der Virchowstraße bleiben vorerst ungeklärt.

 Der Tatort an der Leverkusener Virchowstraße: Beamte der Spurensicherung haben am Freitag das Haus untersucht.

Der Tatort an der Leverkusener Virchowstraße: Beamte der Spurensicherung haben am Freitag das Haus untersucht.

Foto: Uwe Miserius

Gegen den 47-jährigen Leverkusener, den die Polizei am Samstag wegen des Verdachts der Tötung einer 22-jährigen Frau festgenommen hatte, ist Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden. Das teilte Staatsanwalt René Seppi mit. Weitere Angaben, etwa zum Motiv, wollte er am Montag aus ermittlungstaktischen Gründen aber nicht machen.

So bleibt weiter unklar, warum der mutmaßliche Täter die junge Frau im Hausflur von deren Wohnung an der Virchowstraße durch Messerstiche getötet haben könnte. Auch ist nicht ersichtlich, in welcher Beziehung er zu ihr stand.

Wochenende war von Einsätzen nach Gewalttaten bestimmt

Die Polizei war dem Mann durch Zeugenhinweise auf die Spur gekommen und hatte ihn identifiziert. Kräfte eines Spezialeinsatzkommandos hatten die Wohnung des zu diesem Zeitpunkt noch flüchtigen Verdächtigen gestürmt und dort einen 38-jährigen Bekannten des Mannes festgenommen. Er wurde als Zeuge vernommen. Ein Großeinsatz der Polizei hatte am Freitag im Umfeld des Tatorts für Aufsehen gesorgt. Streifenwagen befuhren die Nachbarstraßen, ein Polizeihubschrauber zog dort seine Kreise.

Der Freitag und das Wochenende war in Leverkusen gleich von mehreren Einsätzen nach Gewalttaten und einer Bedrohungslage bestimmt. Ein Familienvater (33) hatte am Freitag seine 37-jährige Partnerin bei einem Streit mit einem Messer bedroht. Die Frau flüchtete mit ihrem dreijährigen Sohn aus der Wohnung an der Bodelschwinghstraße. Ein Spezialeinsatzkommando stürmte die Wohnung, in der sich der Mann verschanzt hatte und nahm ihn fest. Der 33-Jährige befindet sich inzwischen wieder auf freiem Fuß. Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurde gegen ihn ein zehntägiges Rückkehrverbot in die Wohnung erlassen.

Staatsanwaltschaft prüft
Antrag auf Haftbefehl

Eine Mordkommission ermittelt weiter gegen einen 40-Jährigen. Er wird verdächtigt, am Sonntagmorgen in einer Notschlafstelle bei einem Streit einen 20-Jährigen tödlich verletzt zu haben. Der Jüngere starb wenig später in einer Klinik. Der Verdächtige befindet sich weiterhin in Gewahrsam. Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit noch, ob ein Antrag auf Haftbefehl gestellt werden soll.