Breyell Schichtwechsel: Mitarbeiter tauschen ihren Arbeitsplatz
Breyell · HPZ-Mitarbeiter Adolf Finken schnuppert bei einem Fußballverein.
. Bundesweit werden am 24. Oktober 700 Beschäftigte aus 36 Werkstätten für Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen ihre Arbeitsplätze mit Mitarbeitern oder Angestellten aus Unternehmen oder Organisationen tauschen. Darunter auch elf Mitarbeiter im Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) und der Impuls-Werkstätten. Adolf Finken schichtwechselt mit dem Fußballclub VVV-Venlo (Venlose Voetbal Verenigung) in den Niederlanden. Finken arbeitet in der Telefonzentrale und Poststelle im HPZ Breyell. Er ist Vorsitzender im Werkstattrat und außerdem Fußballfan von Borussia Mönchengladbach.
Friedbert Hermes, Geschäftsleiter Produktion und Vertrieb im HPZ und dort auch für die Akquisition von Unternehmen zuständig, netzwerkt seit fast fünf Jahren im Euregionalen Businessclub des VVV. Robert Pinior aus Willich, Inhaber der Agentur für Sportmanagement, betreut den Fußballclub VVV-Venlo. Dazu organisiert er jedes Jahr einige Sport-Business-Events. Dort hat Friedbert Hermes ihn und den VVV sofort gewinnen können, beim Schichtwechsel 2019 mitzumachen.
HPZ-Werkstätten beeindruckt durch Professionalität
Robert Pinior kam höchstpersönlich ins HPZ Breyell, um sich von Adolf Finken seinen Arbeitsplatz zeigen zu lassen. Von der Zentrale begleitete er ihn auf seinem Postgang durch den gesamten Standort. Pinior: „Ich bin beeindruckt, wie modern die HPZ-Werkstätten ausgestattet sind und wie professionell dort gearbeitet wird.“ Pinior besuchte die Abteilung für Elektromontage, wo Motoren für Garagentore zusammengesetzt werden, und lernte auch die Schreinerei kennen, wo gerade Vermessungspflöcke für die Baubranche, aber auch Edelholzfüße für einen Schweizer Produzenten von Boxspringbetten produziert werden. Besonders beeindruckt war Pionior vom großen Logistiklager des HPZ, wo Gewerbekunden ihre Waren einlagern und sie von dort aus verpackt verschicken lassen können.
Nach der Mittagspause war Platzwechsel und Adolf Finken fuhr zum VVV nach Venlo, wo er dem Mannschaftsbetreuer und Physiotherapeut Harold Kerren zur Seite gestellt wurde. Er wurde direkt eingebunden in die Vorbereitungsarbeiten des Nachmittagstrainings für die VVV-Spieler: Trinkflaschen mit Wasser auffüllen, anschließend im Medizinraum beim Tapen assistieren und die Notfalltasche gegen Verletzungen für den Platz zu bestücken. Beim Training verteilte Adolf Finken die Wasserflaschen.
Am Ende des Tages dankten alle Spieler Adolf Finke. Der war überwältigt, als man ihm zum Andenken ein VVV-Trikot überreichte, das mit den Autogrammen aller Spieler beschriftet war. Robert Pinior stellte Finken für das kommende Jahr ein zweiwöchiges Praktikum in Aussicht. Finken versprach: „Ab jetzt werde ich verstärkt an den VVV denken. Aber nicht zu viel. Denn ich bin und bleibe Borussia-Fan.“ Red