Bezirksbeamter Thomas Engel Osterath hat einen neuen Schutzmann

Polizeioberkommissar Thomas Engel ist seit September Bezirksbeamter für den Stadtteil.

Polizeioberkommissar Thomas Engel will als Bezirksbeamter Ansprechpartner für alle Osterather Bürger sein.

Foto: ena

In seinem Viertel kennt er jede Ecke, jeden Baum und jeden Busch. Das ist im Fall von Thomas Engel nicht nur so dahin gesagt, sondern eine Tatsache: Der 57-Jährige wurde in Osterath geboren, ist dort zur Schule und in den Sportverein gegangen, hat lange Jahre im Ort gelebt, und obwohl er nun in Büderich wohnt, ist sein Kontakt nach Osterath nie abgebrochen. „Deshalb werde ich jetzt auch ständig angesprochen: ‚Was machst du denn hier?’, wenn ich auf Fußstreife in Osterath meine Runden drehe“, erzählt er. Engels Antwort lautet dann: „Ich bin der neue Bezirksbeamte für Osterath.“ Obwohl ihm die Bezeichnung Dorfpolizist fast lieber ist. „Das ist ein Titel, den ich mit Stolz trage.“

Seit September ist Thomas Engel dort bereits im Dienst, am Mittwoch wurde der Polizeioberkommissar, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Dienstjubiläum feiert, offiziell von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke begrüßt. „Ich freue mich, dass Osterath mit Thomas Engel einen Bezirksbeamten bekommt, der so eine enge Beziehung zu dem Stadtteil hat“, sagt der Landrat. Dessen Aufgabe beschreibt er kurz und knapp als „zuständig für alles“. Engel ist Ansprechpartner für jeden Bürger und manchmal auch „eine Art laufende Telefonseelsorge“. Genau das ist es auch, was Thomas Engel, der zuletzt rund 25 Jahre in Meerbusch Streifendienst gemacht hat, an seinem neuen Job so mag: „Den direkten Kontakt zu den Bürgern habe ich vorher in dieser Form nicht gehabt“, sagt er. „Ich bin für die kleinen und großen Sorgen der Menschen da, mache beispielsweise die Schulwegsicherung und begleite
Festumzüge.“

Der Polizist fährt in seiner
Freizeit gern Motorrad

40 Bezirksbeamte gibt es kreisweit. Jeder ist etwa für 10 000 Bürger zuständig. „Die Bezirksbeamte sind von unschätzbarem Wert für die Menschen in den betreffenden Stadtteilen“, betont Petrauschke. „Denn sie kennen das Leben vor Ort und stärken das Sicherheitsgefühl der Bürger.“ In Osterath etwa gebe es keinen Brennpunkt. Dennoch ist Thomas Engel, wenn nötig, auch der „verlängerte Arm“ der Polizeiwache Meerbusch. „Beispielsweise, wenn in Osterath Haftbefehle vollstreckt werden müssen“, erklärt Thomas Pilz, Leiter der Wache.

Seinen Vorgänger, Hermann-Josef Goergens, der mittlerweile im Ruhestand ist, kennt Thomas Engel seit rund 30 Jahren. „Wir haben uns vorher natürlich ausgetauscht, und er hat mir auch den ein oder anderen Tipp gegeben.“ Seine ersten Wochen in Osterath waren bislang ruhig. „Die Kinder begegnen mir teilweise mit viel Ehrfurcht, das ist schon schön“, erzählt er. Deshalb freut er sich auch schon, wenn die Schule wieder beginnt und er als Schutzmann den Schulweg sichert.

Privat hat der Polizist mit den zwei Sternen auf der Schulterklappe viele Hobbys: Der Vater von zwei erwachsenen Kindern fährt Motorrad, kocht, isst und liest gerne. Außerdem reist er bevorzugt nach Afrika, um dort zu tauchen. „Fische sind so angenehm leise“, sagt er und lacht. Außerdem ist er immer noch im Seniorenbereich des OTV sportlich unterwegs.

Vieles spricht dafür, dass Engel nun bis zu seinem Ruhestand als Schutzmann in Osterath bleibt. Das wäre bis zum 62. Lebensjahr. „Aber er hat theoretisch die Möglichkeit, noch zu verlängern“, sagt Thomas Pilz. „Denn mit so vielen Berufsjahren im Polizeidienst und mit so viel Menschenkenntnis und Empathie ist Thomas Engel geradezu perfekt für die Aufgabe.“

Thomas Engel hat sein Büro an der Theodor-Heuss-Straße 6 in Osterath. „Wahrscheinlich werde ich aber häufiger auf der Straße als am Schreibtisch anzutreffen sein“, sagt er. Feste Sprechzeiten gibt es daher nicht; wer jedoch einen Termin mit dem neuen Dorfpolizisten machen möchte, etwa um sei Fahrrad codieren zu lassen, kann das telefonisch unter der Rufnummer
02131/3000 tun.