Uni erhält 400 000 Euro für das Projekt „UpTrain“ zur Erprobung „trialer Fortbildungen“ Neue Bildungsgänge fürs Verkehrswesen

Verkehrsunternehmen, Hochschulen und Industrie – diese Akteure mit unterschiedlichen Perspektiven und Lernorten vereint das Projekt „UpTrain“, das ein Weiterbildungsmodell für die Branche des öffentlichen Verkehrs (ÖV) erprobt.

Beteiligt ist das Lehr- und Forschungsgebiet „Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement“ (ÖVM) der Bergischen Universität Wuppertal unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ulrike Reutter.

Es erhält jetzt 400 000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, das das vierjährige Projekt im Rahmen des Innovationswettbewerbs „InnoVET“ für eine exzellente berufliche Bildung fördert.

Das Personal muss für die Digitalisierung qualifiziert werden

Durch die zunehmende Bedeutung des öffentlichen Verkehrs sowie den demografischen Wandel benötigt die ÖV-Branche bis 2025 etwa 100 000 zusätzliche Fachkräfte. Um die Digitalisierung und Automatisierung zu meistern, ist zudem eine Qualifizierung des bestehenden Personals erforderlich.

Daraus ergibt sich ein zentraler Auftrag an die Branchenbildung: Um zukunftsfeste Fachkarrieren zu ermöglichen, müssen technisches Wissen und kooperative Kompetenzen fester Bestandteil von Qualifizierungen werden.

Das Projekt „UpTrain“ erprobt ein Modell der Weiterbildung für Unternehmen, Hochschule und Industrie, eine „triale Weiterbildung“, anhand von zwei neuen gewerblich-technischen Aufstiegsfortbildungen. Dieses einzigartige, von Verkehrsunternehmen, Hochschulen und Industrie konzipierte Modell wird an deren Lernorten umgesetzt – in Werkstätten, Betriebshöfen, Leitstellen, Hörsälen und Teststätten.

Die Fortbildung „Spezialist Elektronik/Mechatronik Mobilität“ soll inhaltliche Schwerpunkte aus den Bereichen Elektronik, digitale Werkstatt, Signaltechnik und Zugsicherung umfassen. Die Aufstiegsfortbildung „Stratege Systemmanagement Mobilität“ richtet sich an (angehende) Führungskräfte im Bereich Systemmanagement, Mobilitätstechnologien und digitale Leitstelle.

Verknüpfung der Fortbildung
mit Studiengängen der Uni

„UpTrain“, das von einer Jury aus 176 Bewerbungen für eine Förderung vorgeschlagen wurde, verfolgt als weiteres Ziel den Aufbau einer trialen Bildungsberatung sowie der Digitalen Mobilitätsakademie.

Mithilfe eines Bildungspunktesystems soll darüber hinaus die Durchlässigkeit zwischen den Bildungswegen gestärkt werden.

Das Lehr- und Forschungsgebiet „Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement“ unterstützt die Entwicklung der neuen Weiterbildungsangebote und verknüpft diese mit den Studiengängen Verkehrswirtschaftsingenieurwesen und Bauingenieurwesen. Als Besonderheit werden in kooperativen Lernsequenzen Studierende, Weiterbildungsteilnehmende und Industriebeschäftigte zusammengeführt.

Am 25. März begann die inhaltliche Arbeit, an der in den nächsten vier Jahren insgesamt neun Verbundpartner beteiligt sind. Die Bergische Universität Wuppertal bildet zusammen mit der Kölner Verkehrsbetriebe AG, der Rheinbahn AG und der Hochschule Bochum das „Cluster Nordrhein-Westfalen“. Verbundkoordinator und Projektleiter ist die VDV-Akademie des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen in Köln.