Junge Menschen arbeiten in einem Projekt an möglichen Verbesserungen Zukunftsmodelle für Wuppertal
Stadtteile · „Betrachte Deine Stadt mit neuen Augen, mit einem Blick für das Unerwartete, für das, was jetzt noch unmöglich erscheint“. Darum geht es im Projekt „Zukunft denken“, das Schüler vom Ganztagsgymnasium Johannes Rau (GGJR), Studenten und Künstler durchführen.
Mobilität in Wuppertal? Da hilft ein Blick über die Grenze, auf Amsterdam zum Beispiel. Eine Stadt, die gekennzeichnet war durch massiven Verkehr, schlechte Luft und verstopfte Straßen. Heute gilt sie in Sachen Mobilität als eine der fortschrittlichsten Städte Europas. Ein positives Beispiel – auch für Wuppertal – dass zeigt, was möglich ist, wenn man bereit ist, von anderen zu lernen und für neue Perspektiven offen ist. Genau dies setzen die Schüler des GGJR um, wie die „Zukunftsreise“ des Schülers Oliv aus der Klasse 10 zeigt: „Ich stehe um 9 Uhr auf. Aus Langeweile beschließe ich, Fahrrad zu fahren. Ich fahre durch die Straßen. Es ist überall grün und sehr sauber. Auf jeder Straße stehen Töpfe voller Pflanzen sowie neue angepflanzte Bäume. Ich erkenne, dass sehr viele Häuser in anderen Stadtvierteln renoviert wurden. Es sieht sehr gut aus. Ich bemerke, dass vielmehr Menschen zu Fuß gehen als mit dem Auto zu fahren. Die Umgebung fühlt sich frisch und friedlich an. …… Wuppertal ist eine sehr umweltfreundliche und schöne Stadt, in der jeder willkommen ist. Das ist der Grund, warum ich hier lebe.“ Nicht nur von einer zukünftigen Mobilität träumen die jungen Menschen am GGJR. Auch die Möglichkeiten einer regionalen, nachhaltigen Ernährung und eine Umwandlung des Quartiers werden thematisiert. Triste Ecken werden im Stadtteil Barmen von den Schülern gesucht und in grüne, lebendige Oasen umgewandelt. Sie werden „Zukunftsinseln“ genannt und stehen Modell für eine grüne Revolution im ganzen Quartier. Vorläufig sind es nur Zeichnungen, aber die Jugendlichen sind fest entschlossen, diesen Platz – wenn es nach dem Lockdown wieder möglich ist – gemeinsam mit der Nachbarschaft zu verwandeln. Die Schüler, Studenten und jungen Künstler arbeiten an ihrer Zukunft, und die soll vor allem von Hoffnung und Freude geprägt sein.
Die Visionen der jungen Menschen bilden die Grundlage für stadtweite Zukunftsdialoge mit interessierten Bürgern, Akteuren aus Wissenschaft, Verwaltung und Politik zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt. Nach den Osterferien werden die AGs regelmäßig zum Austausch mit externen Beteiligten geöffnet. So sollen die Möglichkeiten zur Realisierung der Zukunftsvisionen gemeinsam diskutiert und Wege für die Umsetzung besprochen werden. Red