Neue Chancen für Wuppertal
zu: „Ratsfraktionen streiten über Wasserstoff“, WZ vom 12. Mai
Die Elektrolyse von Wasserstoff ist bereits mit einem sehr fragwürdigen Wirkungsgrad von bestenfalls 60 % bis 70 % behaftet. Das heißt, rund 1/3 des eingesetzten Stroms geht verloren. Eine gute Brennstoffzelle kann mit einem Wirkungsgrad von gut 50 % betrieben werden.
Der „Systemwirkungsgrad“, also von der Elektrolyse des Wasserstoffs bis zum fahrenden Fahrzeug, beträgt also im günstigsten Fall 38 %. Strom kann man durchaus besser nutzen, z.B. indem damit die Akkus von Bussen direkt geladen werden. Denn dann würde sich der Wirkungsgrad auf rund 76 % verdoppeln.
Wasserstoff sollte nur dann elektrolysiert werden, wenn Strom so überreichlich verfügbar ist, dass er anderweitig nicht verwendet werden kann und daher zu Dumpingpreise ins Ausland verkauft oder verschenkt werden „müsste“.
Allerdings greift auch die Überlegung der Wuppertaler Grünen nicht so recht, denn bei der Müllverbrennung lediglich die Wärme für das Fernwärmenetz zu nutzen, wäre ebenso Ressourcenverschwendung.
Wie allerdings die AWG auf einen Anteil biogener Abfälle bei der Müllverbrennung von 70 - 80 % kommt, wird ihr Geheimnis bleiben: 80 % der Abfälle, die in die Verbrennung kommen, stammen aus der Restmülltonne. Das heißt, 20 % werden aus nicht recyclingfähigen Rückständen der Verpackungsmüllsammlung stammen.
Da die Restmülltonne überwiegend mineralische Bestandteile enthält, gibt das Umweltbundesamt den biogenen Anteil mit 39 % an. Der Anteil biogener Abfälle in der Müllheizkraftwerk beträgt also maximal 32 %, keinesfalls 70 - 80 %.
Es sei denn, alle Wuppertaler Bürger verwenden die graue Tonne als Behälter für Grünabfälle. Ach ja, die Recklinghäuser, Mettmanner, Remscheider, Bochumer und die Bürger aus dem EN-Kreis ebenso. Und ja - Müllvermeidung sollte natürlich das oberste Gebot sein!
Von Hans-Jürgen Münnig, per Email an die Redaktion