Vorzeitige Eröffnung Die Kinder haben viel Spaß auf dem neuen Von der Heydt-Platz
Wuppertal · Das Wasserspiel auf dem neugestalteten Von der Heydt-Platz zog bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen am Mittwoch viele Kinder in seinen Bann. Das kühle Nass sprudelt aus dem Boden, und es kann von den Kindern über farbige Sensoren gesteuert werden.
Doch was heißt da schon steuern? Es macht den Kindern offensichtlich einen Riesenspaß, sich und andere nass zu spritzen, zumal die Fontänen immer wieder einmal unverhofft aus dem Boden schießen.
Während das Wasserspiel am Mittwoch offiziell von der Stadt in Gang gesetzt wurde, und so manche Dusche fällig war, müssen die Erwachsenen bis zur Fertigstellung des Platzes noch ein paar Monate Geduld haben. Im Oktober oder November soll die große Bank geliefert werden, die den Von der Heydt-Platz auch zu einem Ort der Ruhe und des Innehaltens machen soll.
Dezernent Frank Meyer erinnerte daran, dass die Corona-Pandemie die Arbeiten am Platz und in der Herzogstraße enorm beschleunigt hat. „Wir liegen neun Monate vor dem Zeitplan und daher wird auch die goldene Bank noch vor dem geplanten Termin eingeweiht werden können. Der Auftrag an einen Metallkünstler ist vergeben“, sagte Frank Meyer. Da die Fußgängerzone wegen des Lockdowns in den vergangenen Monaten zuweilen menschenleer gewesen ist, sei zum Beispiel der Abriss des früheren Brunnens viel schneller als geplant möglich gewesen.
„Der Platz wird genauso angenommen, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte Meyer und zog in seine Beobachtungen die Erwachsenen ein, die auf den Gartenstühlen der benachbarten Bäckerei Platz für ein kühles Getränk, eine Tasse Kaffee und einen Imbiss genommen hatten.
Bezirksbürgermeister Thomas Kring zog einen Vergleich zur Zeit vor dem Umbau. „Der Platz war schon sehr in die Jahre gekommen und als Stadtplatz nur noch bedingt geeignet. Jetzt haben wir hier einen schönen Platz, der zudem barrierefrei ist. Ich hoffe, dass es jetzt zügig mit dem Umbau der anderen Elberfelder Stadtplätze weitergeht“, so Thomas Kring. Er ist gespannt auf die Bank, die wie ein offener Bilderrahmen Sitzplätze bieten soll, die dann allen „ohne Konsumzwang“ zur Verfügung stehen werden. Bis die sechs japanischen Schnürbäume den gewünschten Schatten spenden, wird es aber wohl noch ein paar Jahre dauern. Die gepflanzten Bäume haben zwar eine stattliche Höhe, aber die Krone wird sich noch ausbilden müssen.
Dezernent Arno Minas lobte die Ideen der Planer: „Das Konzept macht die Qualität aus. Die Mehrkosten beim Tiefbau sind in diesem Fall nicht zu Lasten der Ausführung gegangen.“ Drei Millionen Euro kostet der Umbau des Von der Heydt-Platzes. Weitere 880 000 Euro haben das neue Pflaster und Bepflanzungen der anliegenden Straßen gekostet.
Am 7. Juli 2017 hatte sich eine Jury für den Entwurf der Lübecker Landschaftsarchitekten Trüper, Gondesen Partner mbB entschieden. Daniel Sorribes war für das Unternehmen aus Lübeck angereist und zeigte sich angetan von der Umsetzung der Pläne. „Das Wasserspiel hat 20 Programme und jedes dauert 35 Sekunden. Dabei durchläuft das Wasser einen Kreislauf“, beschreibt er das Konzept. Schilder weisen darauf hin, dass es sich nicht um Trinkwasser handelt. Auf die goldene Bank ist Daniel Sorribes selbst sehr gespannt. Die Bank soll entlang der Bäume verlaufen und an den durchbrochenen Bilderrahmen eines Kunstwerkes erinnern. An mehreren Stellen wird die Bank Lücken aufweisen und so Durchgänge für die Passanten schaffen.
Platz soll für Gastronomie und Weihnachtsmarkt genutzt werden
Ist die Bank aufgebaut, wird sich daran die Außengastronomie auf dem Platz im kommenden Jahr orientieren müssen. „Grundsätzlich ist Gastronomie auf dem Platz gewünscht“, sagt Frank Meyer. Auch zum Aufstellen von Buden für den Weihnachtsmarkt sei der neue Platz geeignet. „Nach dem Starkregenereignis 2018 haben wir eine leistungsfähigere Entwässerung eingebaut“, sagt Frank Meyer.
Seit der Freigabe der Fläche hatten sich WZ-Leser auch kritisch geäußert und vor allem die komplette Versiegelung beklagt. Außerdem wurde die Kostensteigerung von 1,1 auf 3 Millionen Euro kritisiert.