„Blitzeis“ am Niederrhein gemeldet Glätte sorgt für zahlreiche Unfälle in NRW
Glatteis hat für Dutzende Unfälle in NRW gesorgt. Teils erlitten Menschen schwere Verletzungen.
Auf teils spiegelglatten Straßen hat es in Nordrhein-Westfalen Dutzende Verkehrsunfälle mit vielen Verletzten gegeben. In mehreren Regionen stürzten Fahrrad- und Motorradfahrer. In Dortmund wurde ein Fahrradfahrer bei einem Sturz auf eisglatter Straße so schwer verletzt, dass die Ärzte im Krankenhaus um sein Leben kämpfen mussten.
Bei den meisten Autounfällen blieb es bei Blechschaden. In Dülmen im Norden des Ruhrgebiets schlitterten auf einer Bundesstraße sechs Fahrzeuge ineinander - die Insassen wurden aber nur leicht verletzt. Als die Polizei vor Ort war, um den Unfall aufzunehmen, geriet ein weiterer Autofahrer ins Schlingern und prallte in den Streifenwagen. In Münster stürzte eine 20-jährige Fußgängerin, rutsche auf die Fahrbahn und wurde am Bein von einem Bus überrollt. In Dorsten und Greven schlitterten Fahrzeuge von der Straße.
In ersten Bilanzen sprach die Polizei von Dutzenden Unfällen. Mehr als 70 Unfälle waren es im Kreis Recklinghausen, 43 im Kreis Coesfeld, 41 im Kreis Borken, gut 40 in Hamm, 38 in Münster, 25 in Dortmund. „Viele Straßen sind bereits gestreut. Dennoch besteht weiterhin Glättegefahr, gerade auf den Nebenstraßen und Gehwegen“, sagte ein Polizeisprecher in Coesfeld. Übermäßig lange Staus auf den Autobahnen gab es durch die Wetterverhältnisse aber zunächst nicht.
Eine Sprecherin der Polizei in Krefeld riet, am Morgen entsprechend etwas vorsichtiger zu sein, auf dem Bürgersteig sei es teilweise am Morgen schon glatt gewesen. Der Streudienst in Krefeld war im Dauereinsatz. Was offenbar den gewünschten Effekt brachte: Im Stadtgebiet habe es nur einen witterungsbedingten Unfall ohne größeren Schaden gegeben.
Der Deutsche Wetterdienst warnte noch bis in den Vormittag hinein vor „markanter Glätte“ durch gefrierenden Regen vor allem in der Südhälfte Nordrhein-Westfalens. Der DWD rief dazu auf, Autofahrten möglichst zu vermeiden, auf jeden Fall aber vorsichtig zu fahren und mehr Zeit einzuplanen. Im Münsterland und in Ostwestfalen sei die Glättegefahr nicht mehr ganz so groß.
Bereits am Donnerstagabend hatte gefrierender Regen für große Probleme in Teilen des Landes gesorgt. In Wesel wurde die Niederrheinbrücke wegen einer vereisten Fahrbahn zeitweise komplett gesperrt. Auf der Autobahn 2 in Ostwestfalen war die Abfahrt Herford/Bad Salzuflen so glatt, dass die Polizei sie sperrte.
Laut Angaben der Feuerwehr in Moers war es am Donnerstagabend ab 20.30 Uhr zu mehreren Unfällen auf der A40 und A57 durch gefrierenden Regen gekommen. „Blitzeis“ habe insgesamt 13 verletzte Menschen gefordert. Insgesamt 20 Fahrzeuge seien beteiligt gewesen. „Schwer- und Leichtverletzte Personen aus den Fahrzeugen konnten teilweise nur in Schrittgeschwindigkeit den Krankenhäusern zugeführt werden“, hieß es in der Mitteilung der Feuerwehr weiter.
Auf der A40 zwischen den Anschlussstellen Moers-Ost und Neukirchen-Vluyn kam es zu fünf Einsatzstellen, zwei weitere gab es auf der A57 zwischen Moers-Hülsdonk und dem Autobahnkreuz Kamp-Lintfort. Hinzu kamen weitere Unfälle ohne Personenschäden.