Natruschutz Nabu-Vogelzählaktion zeigt errschreckendes Ergebnis

Düsseldorf · Die jüngste Nabu-Zählaktion hat gezeigt, viele Vogelarten tauchen nur noch sehr selten in unseren Parks und Gärten auf. Dafür liefert der Naturschutzbund eine Erklärung. Trotzdem gibt es auch positive Nachrichten.

 Symbolbild

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Singdrossel, Bachstelze, Rauchschwalbe, Zilpzalp oder Mönchsgrasmücke sind laut der jüngsten Nabu-Zählaktion noch seltener in Gärten und Parks von NRW zu beobachten als vor Jahren. Die „Stunde der Gartenvögel“ am vergangenen Wochenende habe eine deutliche Abnahme bei diesen Vögeln und weiteren typischen Insektenfressern ergeben, teilte der Nabu am Mittwoch mit. Auch bei den Mauerseglern und Mehlschwalben sehe es schlecht aus. Das Fehlen der Fluginsektennahrung und das Verschwinden von Brutnischen an Gebäuden seien wahrscheinlich die Ursachen, erklärte der Nabu.

Die Zahl der Amseln sei nach einem erneuten Ausbruch der tödlichen Viruserkrankung Usutu im Vorjahr ebenfalls zurückgegangen. Dennoch seien Amseln immer noch in über 90 Prozent der Gärten zuhause.

Eine kleine Sensation deute sich bundes- wie landesweit beim Rotkehlchen an, erklärte der Nabu. Es werde mit einem Plus von 20 Prozent sein zweitbestes Ergebnis nach 2006 erzielen. Warum dieser Gartenvogel so häufig zur „Stunde der Gartenvögel“ gesichtet wurde, sei jedoch vorerst unklar. Spitzenreiter der Zählung sei wie in den 15 Jahren zuvor der Haussperling, gefolgt von dem Feldsperling.

An der Vogelzählaktion hätten sich in NRW bisher mit mehr als 12 000 Vogelfreunden so viele Menschen wie noch nie beteiligt. Auch bundesweit deute sich ein Teilnehmerrekord an. Noch bis zum 20. Mai können die Ergebnisse per Internet, App oder per Post an den Nabu übermittelt werden. Bei der Aktion vom 10. bis 12. Mai sollten Interessierte eine Stunde lang Vögel in Garten und Parks zählen.

(dpa)