Eri Krippners Buch "Zweite Schritte" kombiniert zwei verschiedene Genres Prosa trifft auf Lyrik

Meerbusch . · Das aktuelle Buch der Meerbuscher Künstlerin und Autorin enthält Geschichten und Gedichte. Ereignisse werden einfühlsam beschrieben.

Eri Krippner hat ihr neues Buch „Zweite Schritte“ veröffentlicht.

Foto: Krippner

Eri Krippner hat sich als Beobachterin individueller und gesellschaftlicher Ereignisse einen Namen gemacht. Schließlich bringt die in Nürnberg geborene und in Meerbusch lebende bildende Künstlerin, Lyrikerin und Autorin ihre Gedanken auf vielerlei Weise zum Ausdruck. Und so ist sie in mehreren Genres zu Hause. Aktuell sind ihre Inspirationen in dem Buch „Zweite Schritte“ nachzulesen. „Prosa und Lyrik sind verbunden, die Texte werden durch Gedichte, die zum vorhergehenden oder folgenden Text Bezug haben, begleitet“, berichtet Krippner. Im Vorwort erklärt sie auch den Titel, zieht Vergleiche zu den ersten Schritten des Kleinkinds und der Zeit, in der soziale Kontakte verstärkt eine Rolle spielen: „In dieser Phase beginnt die Geschichte ‚Zweite Schritte‘“.

Es geht um die siebenjährige Erle, die zu Kriegsbeginn erlebt, wie aus ihrer Schule ein Lazarett wird, wie heftig die Luftangriffe auf die Industrieanlagen in Nürnberg sind und sie schließlich aus Sicherheit zu Tante Käthe und Großmutter aufs Land gebracht wird. Darüber erzählt Krippner sehr detailliert und berührend.

Die in „Hellens Plan geht nicht auf“ beschriebene Abfolge der Geschehnisse wiederum hat die Autorin selbst berührt. Es geht um die Trennung eines Ehepaares, deren Kinder und die spät einsetzende Erkenntnis des Ehemannes Fritz. In „Wiedersehen in einer Kurstadt“ dagegen wird über das Empfinden einer Frau berichtet, die sich während eines Urlaubs zu zwei Männern hingezogen fühlt. „Ich hatte immer große Freude daran, mit Künstlerkollegen zu verreisen. Da haben wir viel erlebt“, fasst Krippner zusammen.

Die Mischung aus Realität und Gehörtem macht das Ganze spannend: „In jedem Text ist etwas Biographisches der Autorin oder des Autors zu finden.“ Den Abschluss des Buches bildet ein aktuelles Thema. Es geht um „Feld und Wald dursten“, das Entsetzen von Philip angesichts des ausgetrockneten Bodens und um ein Projekt der Forscher der Universität Darmstadt.

Krippner wird sich weiterhin dem geschriebenen Wort widmen. Sie war rund vier Jahrzehnte mit dem Bildhauer Günter Haese, Kinetische Kunst, liiert. Er ist 2016 verstorben: „Ich habe noch gut zehn Jahre unserer Gemeinsamkeiten aufzuarbeiten.“ Lesungen aus „Zweite Schritte“ sind am 6. November im Alten Küsterhaus in Büderich und am 27. November bei der VHS in Osterath geplant. Das Buch ist im Handel erhältlich.