Grevenbroich Reiter Benjamin Wulschner wiederholt seinen Derbysieg

Grevenbroich. · Der Titelverteidiger aus Sachsen gab beim Hallenderby bei den Gut Neuhaus Indoors den Ton an. Federik Knorren gewann den Großen Preis.

Titelverteidiger Benjamin Wulschner setzte sich im Rheinischen Hallenderby durch.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Benjamin Wulschner wurde seiner Favoritenrolle im Sechsten Rheinischen Hallenderby bei den Gut Neuhaus Indoors gerecht. Der Springreiter, gebürtig aus aus Mecklenburg-Vorpommern, gewann zum zweiten Mal in Folge die prestigeträchtige Prüfung. Wulschner blieb im Sattel der Fuchsstute Bangkok Girl PP sowohl im Umlauf als auch im Stechen des S-Springens, dessen Hindernisse dem berühmten Hamburger Springderby nachempfunden sind, fehlerfrei.

Dabei gelang ihm im Umlauf ein besonderes „Kunststück“. Der 31-Jährige blieb mit allen drei Pferden, die er im Rheinischen Hallenderby am Start hatte, fehlerfrei: mit Vorjahressieger Quidditisch, der späteren Siegerin Bangkok Girl PP und Fabiella BH. Im Stechen hieß es also Wulschner gegen Wulschner gegen Wulschner. Drei Konkurrenten blieben ebenfalls null und komplettierten die Liste fürs Stechen. Carolyn Krellmann, Frederic Tillmann und Patrick Wurm.

Wulschner musste als Erster mit Fabiella BH in den Stechparcours. Das Paar kassierte allerdings drei Abwürfe. Auch mit Quidditsch fiel eine Stange, aber die Zeit von 44,57 Sekunden war schnell. Doch einen Versuch hatte Wulschner ja noch. Und den nutzte der 31-Jährige. Auf Bangkok Girl PP ließ er nichts mehr anbrennen. Die eigenwillige Stute spielte ihr Vermögen und ihren Ehrgeiz aus: fehlerfrei in 45,32 Sekunden. Keine Überraschung, die Fuchsstute war unter Wulschner bereits zweimal hochplatziert beim Hamburger Springderby (4. Platz 2018, 5. Platz 2019). Die Hindernisse im Rheinischen Hallenderby waren für sie wohl nur zum Aufwärmen.

Knorren feierte bereits mehrere
Erfolge beim Großen Preis

Am Ende schlug sich Wulschner also selbst: Sieg mit Bangkok Girl PP, Platz zwei mit Quidditsch und Platz sechs mit Fabielle BH. „Das war ein erfolgreicher Abend“, freute sich Wulschner, der aus dem sächsischen Dahlen in der Nähe von Leipzig die weiteste Anreise nach Grevenbroich hatte. Seine drei Konkurrenten mussten sich mit der Wulschner’schen Übermacht am Samstagabend abfinden.

Frederik Knorren gewann den Großen Preis. Der 32-Jährige siegte am Sonntagnachmittag in der schwersten und höchst dotierten Prüfung des Turniers. Im Sattel von Chaccomio M, einem zehnjährigen Oldenburger, blieb der Springreiter des RV Würselen sowohl im Umlauf als auch im Stechen des Zwei-Sterne-S fehlerfrei. Knorren und der braune Wallach leisteten sich nicht einmal den Hauch einer Unsicherheit und waren in der entscheidenden Runde mit 40,03 Sekunden auch die schnellsten. Das Paar setzte mit dem Sieg eine längere Erfolgsserie fort: Knorren und Chaccomio M gewannen bereits mehrere Große Preise. Nur ein weiteres Paar schaffte im Großen Preis ebenfalls zwei Nullrunden: Brit Haselhoff (RC Gut Neuhaus) und ihre Katniss. Der Bereiterin gelangen mit ihrer Schimmelstute zwei souveräne Runden in den Kursen von Parcourschef Markus Lück. Doch im Stechen kamen sie nicht an Knorrens Zeit heran. Haselhoff und Katniss waren über vier Sekunden langsamer (45,52 Sekunden). Die fehlerfreie Runde bescherte dem Paar Rang zwei im Großen Preis. Vier weitere Paare hatten es ins Stechen geschafft. Der international erfolgreiche Rumäne Luca Ruxandariu kassierte im Sattel von Kimono vd Bisschop einen Abwurf und wurde Dritter (40,78 Sekunden). Noch etwas schneller waren Sebastian Adams und der Holsteiner Wallach Casall. Doch das hohe Tempo war zu risikoreich: Zu den 40,28 Sekunden kamen zwei Abwürfe. Platz vier für den 37-Jährigen aus Kerken, der 2017 und 2018 Rheinischer Meister wurde.