16 Erstklässler für Neuenhausen

Auch im kommenden Schuljahr wird es eine erste Klasse am Welchenberg geben.

Foto: L. Berns

Grevenbroich. Das war für Nicole Latajka, Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Neuenhausen, wohl das schönste Geschenk — auch wenn es einige Tage vor dem heiligen Abend kam: Für die einzügige Grundschule am Welchenberg haben bisher 16 Eltern ihre I-Dötzchen angemeldet. Und das reicht für die einzige Grundschule im Stadtgebiet, deren Zukunft gefährdet war.

Dort kann damit im kommenden Schuljahr eine neue erste Klasse eingerichtet werden. „Ich freue mich so, mir kommen die Tränen“, sagt die Neuenhausenerin überwältigt. Auch Erika Voets, die kommissarische Schulleiterin, erklärte auf Anfrage unserer Zeitung zu den vorliegenden Anmeldezahlen: „Ich gehe davon aus, dass wir in Neuenhausen weitermachen können.“

Die Stadtverwaltung hat jetzt die Anmeldungen zu den Grundschulen im gesamten Stadtgebiet ausgewertet. Allerdings, so gibt Stadtsprecher Andreas Sterken zu bedenken, seien die Daten noch nicht vollständig: „Es konnten 15 Schulneulinge noch keiner Grundschule zugeordnet werden.“ Deren Eltern sollen nun der Verwaltung mitteilen, wo ihre Kinder unterrichtet werden, ob im Stadtgebiet oder in einer anderen Kommune. Entsprechend sind noch Verschiebungen möglich.

Dies sagt auch Schulleiterin Erika Voets: „Bis zum Beginn des Schuljahres vergehen noch einige Monate. Paare können sich trennen, Kinder umziehen — und schon kann es Veränderungen geben.“ Allerdings ist auch Voets optimistisch, dass das Interesse für eine neue erste Klasse an der einzügigen Schule ausreichend groß ist. Auch Andrea Braun, Vorsitzende der Schulpflegschaft, zeigte sich zufrieden: „Wir freuen uns alle sehr über dieses Ergebnis.“

Das gesamte Schulteam — Lehrer, Eltern, Förderverein und Schulpflegschaft — habe für seine Schule gekämpft: „Ganz Neuenhausen stand hinter uns“, so Braun. — „Wir haben etwa Werbung in den Kindergärten gemacht“, ergänzt Nicole Latajka. Was ebenfalls zur Attraktivität des Schulstandorts beigetragen habe: In den Osterferien soll es eine Betreuung geben.

Das Problem der einzügigen Grundschule: Sie muss mindestens 15 Kinder pro Klasse haben; zur gesamten Einrichtung müssen 200 Schüler zählen. Für das Schuljahr 2015/16 scheint die Schule am Welchenberg gerettet — anders als die ebenfalls einzügige Allrather Grundschule, für die es im laufenden Schuljahr zu wenig Anmeldungen gegeben hatte.

Eine endgültige Entscheidung für die Zukunft der kleinen Neuenhausener Schule wird aber erst Mitte Januar fallen. Dann verschickt die Stadtverwaltung — nach Abstimmung mit der Unteren Schulaufsicht beim Rhein-Kreis Neuss — die Aufnahmebestätigungen für alle Grundschulen. So lange heißt es für die Erstklässler-Eltern und alle anderen in Neuenhausen: Freuen, aber auch noch die Daumen drücken.