Acht Rennen am Sonntag auf der Neusser Rennbahn

Der Reiter- und Rennverein hat in Tausendsassa Peter Ritters einen neuen Vize-Präsidenten.

Peter Ritters, hier mit Mario Hofer, Ina Gockel und Falakee (v.r.), ist Weihnachtsmann und Vize-Chef im Verein. Foto: K. J. Tuchel

Neuss. Der letzte Neusser Renntag des Jahres 2014 wird am Sonntag mit acht Rennen von 14.45 Uhr bis 18.25 Uhr auf der Sandbahn der Galopprennbahn am Hessentor gestartet. Die Startzeit wurde durch die Partnerschaft mit dem französischen Wettpartner PMU vorgegeben, denn die letzten vier Rennen werden live nach Frankreich übertragen. Vorläufig ist es der letzte Neusser Renntag mit einer noch einigermaßen normalen Startzeit. Zur Saison-Premiere 2015 am Sonntag des 11. Januar wird es um kurz nach 18 Uhr losgehen und am Montag des 26. Januar um 17.55 Uhr.

Für hoffentlich noch vorhandene, traditionsbewusste Neusser könnte dieser Renntag bei gutem Willen eine besondere Variante sein: Was früher am zweiten Weihnachtstag oder zu Silvester stattfand und gleichermaßen ein Pflicht- und Neigungstermin war, das wird jetzt eben bereits drei Tage vor Heiligabend geboten. Alles hat seine Zeit.

Der neue Rennvereins-Vizepräsident Peter Ritters: „Wir würden uns sehr freuen, wenn viele Neusser kämen.“ Sollten allein aus seinem Umfeld, vom Rudern bis zu den Schützen, nur einige Bekannte kommen, wäre es mächtig voll auf der Anlage. Das Amt des Vizepräsidenten hat er von Matthias Sievering übernommen, der am Mittwochabend aus persönlichen Gründen zurücktrat.

Es soll auf dieser Sitzung ungewöhnlich deutliche Worte des eigentlich harmoniebedürftigen Präsidenten Jan-Antony Vogel gegeben haben. Thema war die Wirksamkeit der Vorstands-Intensität. Und dabei muss der Besucher in Sachen Qualität am Sonntag nicht einmal darben. Gleich im ersten Rennen laufen Pferde der bekannten Gestüte Auenquelle in Rödinghausen bei Bünde und Karlshof in Gernsheim bei Darmstadt, aus dem mit Samum, Schiaparelli und Kamsin drei Derbysieger und viele andere Spitzenpferde stammen.

In Auenquelle steht mit Soldier Hollow der aktuelle und hochbegehrte „Deckhengst des Jahres.“ In Karlshof schwingt Juniorchef Holger Faust das Zepter und für den Frankfurter Rennverein überreichte er sogar die Unterschriften für das Bürgerbegehren gegen das Ende der Rennbahn durch den Bau des DFB-Kompetenz-Zentrums auf dem traditionsreichen Gelände in Niederrad. Zudem tritt ein Pferd aus dem Besitz von Dirk von Mitzlaff aus Mülheim an der Ruhr an. Das ist einer der Söhne des legendären Trainers Sven von Mitzlaff. Christian von der Recke ist der Trainer des Hengstes Par Avant. Recke war Sven von Mitzlaffs Assistent. Die Verbundenheit war so groß, dass von der Recke sogar das durch eine Verletzung ungewöhnliche Gangbild seines Chefs übernahm.

Im fünften Rennen lockt eine Viererwette mit der Garantieauszahlung von 10 000 steuerfreien Euro. Partner des Rennvereins ist im dritten Rennen schon traditionell die Jockeyversicherung von Toni Zimmermann und eine halbe Stunde später geht es um den Killepitsch-Preis der Likörfabrik Peter Busch. Und wer verteilt am Sonntag die Stimulanz: natürlich Peter Ritters.

Das sechste Rennen ist der Preis von Wissembourg. Auf dieser Bahn im Elsass, eine halbe Stunde von Baden-Baden entfernt, hat am 20. Juni 2010 weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit die spätere Weltklassestute Danedream ihren ersten Start absolviert und auch gewonnen. Damals dachte aber niemand an Siege im Prix de lQ Arc de Triomphe in Paris oder vor den Augen der Königin von England in Ascot.