Covid-19 Janssen stellt einen Impfstoffkandidaten vor

Neuss. · Impfstoff soll – sofern er sich als erfolgreich erweist – schnell entwickelt, in großen Mengen produziert und der ganzen Welt zur Verfügung gestellt werden.

Weltweit suchen Pharmaunternehmen nach einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus.

Foto: dpa/Peter Kneffel

(sit) Der amerikanischer Pharmazie- und Konsumgüterhersteller Janssen - Johnson & Johnson mit deutschem Hauptsitz in Neuss gab am Donnerstag bekannt, dass der führende Impfstoffkandidat des Unternehmens (Ad26.COV2.S) in einer präklinischen Studie vor der Infektion durch das SARS-CoV-2-Virus geschützt habe.

Das Virus löst die Krankheit COVID-19 aus. Neutralisierende Antikörper zeigten, dass der vektorbasierte Impfstoff des Adenovirus Serotyp 26 (Ad26) bei nichtmenschlichen Primaten (NHPs) eine zuverlässige Immunantwort hervorrief, so dass eine Infektion verhindert und die Lungen vollständig vor dem Virus geschützt wurden. Die Studiendaten wurden am Donnerstag im wissenschaftlichen Journal Nature veröffentlicht.

Johnson & Johnson hat in der vergangenen Woche die ersten klinischen Studien der Phase 1/2a an gesunden Freiwilligen in Belgien und den USA gestartet. „Die präklinischen Studiendaten zeigen, dass unser Impfstoffkandidat gegen SARS-CoV-2 eine starke Antikörperreaktion hervorruft und bei Gabe von nur einer Impfdosis vollständigen oder beinahe vollständigen Schutz gegen COVID-19 bietet“, sagt Paul Stoffels, Forschungschef von Johnson & Johnson. Man gehe deshalb davon aus, „dass wir unsere Impfstoffentwicklung weiterhin zügig vorantreiben können, während wir gleichzeitig die Produktionskapazitäten ausbauen und die Herstellung des Impfstoffkandidaten vorbereiten. Nach dem vorgezogenen Start der klinischen Studien der Phase 1/2a im Juli streben wir an, im September mit der Phase-3-Studie zu beginnen.“

Optimistisch gibt sich auch Mathai Mammen, Leiter der globalen Forschung und Entwicklung von Janssen: „Unser Ziel ist, der Welt schnellstmöglich einen sicheren und verträglichen Impfstoff gegen Covid-19 zur Verfügung zu stellen. Unser Impfstoff kann – sollte er sich als erfolgreich erweisen – schnell entwickelt, in großen Mengen produziert und der ganzen Welt zur Verfügung gestellt werden.“