Nadelöhr in Dormagen Keine schnelle Abhilfe für Johannesstraße
Delrath · Die Straße sei gerade zu Stoßzeiten ein Nadelöhr – so sehen es viele Bürger. Die Politik vertagt das Thema.
(alem) Im morgendlichen Berufsverkehr herrschen auf der Johannesstraße teilweise chaotische Zustände. Denn: Parkende Autos und Gegenverkehr machen ein Durchkommen offenbar fast unmöglich. So sehen es jedenfalls einige Delrather. Bei einem Bürgerdialog im vergangenen Herbst teilte ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr diese Einschätzung. Das Zentrum wollte deshalb Abhilfe schaffen und stellte im Januar einen entsprechenden Antrag. Die Verwaltung sollte die Parksituation überprüfen, um geeignete Maßnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses zu ergreifen, ohne dass nennenswert Parkplätze verloren gehen. Die Verwaltung ist dieser Bitte nachgekommen.
Eine kürzlich durchgeführte Geschwindigkeitsmessung hat weder eine Zunahme des Verkehrs noch eine auffällige Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit ergeben. Es gelte eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern. Aufgrund dieser Daten bestehe kein Änderungsbedarf. Und: „Die Markierung von Parkflächen auf der Fahrbahn ist grundsätzlich möglich, es wird jedoch kein Vorteil darin gesehen“. Zudem hatte die Verwaltung zur Verkehrssituation erklärt: „Es lässt sich nicht vermeiden, dass es zu Zeiten des Berufsverkehrs – wie bei vielen anderen Durchgangsstraßen auch – zu Stauungen und Wartezeiten kommen kann. Einen Anspruch auf eine ungehinderte Durchfahrt gibt es nicht.“
Michael Kirbach (Zentrum) war enttäuscht. „Haben wir jetzt ein Problem oder nicht? Oder schauen wir nur zu, bis es vom Himmel fällt?“ Bürgermeister Erik Lierenfeld räumte ein, dass er es selbst so wahrnehme, dass es auf der Johannesstraße eng werde. „Aber die Fakten sagen etwas anderes“, so der Bürgermeister. Auch René Schneider (CDU) sah den Antrag als durchaus berechtigt an: „Ich schlage aber vor, dass wir ihn der Güte halber in den Planungsausschuss schieben.“
Der Vorschlag „markierte Parkräume mit ausreichend Abstand sowie Parkflächen auf dem ausreichend breiten Gehweg einzurichten, damit sie Abhilfe schaffen“, stieß bei SPD-Ratsmitglied Karl-Josef Ellrich, selbst Delrather, auf Unmut. „Ich wundere mich über diese Vorschläge, denn das ist ein Fuß- und Radweg. Das heißt, wenn man das so macht, dann fahren die Radfahrer in Zukunft auch auf der Straße – und dann wird es noch schlimmer.“ Kirbach machte seinerseits deutlich, dass er Vorschläge seitens der Verwaltung vermisse. „Das ist kein Luxusproblem von Delrath. Machen sie um 7.40 Uhr einen Ortstermin und schauen Sie sich das selbst an.“ Am Ende wurde der Antrag einstimmig in den Planungsausschuss verwiesen.