Sanierungsprojekt in Dormagen „City-Treppe“ bald ohne Barriere?

Dormagen. · Im Frühjahr werden Alternativen zum Aufzug diskutiert.

 Hindernis für Gehbehinderte: die steile City-Treppe von der Straße „Unter den Hecken“ zur Rathaus- Passage.

Hindernis für Gehbehinderte: die steile City-Treppe von der Straße „Unter den Hecken“ zur Rathaus- Passage.

Foto: Carina Wernig

Immer wieder weist die City-Treppe, die von der Straße „Unter den Hecken“ durch die Rathaus-Passage an der Sparkasse zum Rathausplatz hoch führt, Schäden auf, die beseitigt werden müssen. Durch die hohe Frequenz der Nutzer, die vom Parkplatz „Unter den Hecken“ den direkten Zugang zur Kölner Straße suchen, wird die Treppe in Mitleidenschaft gezogen. Nach vielen zum Teil heftigen Diskussionen um einen möglichen Aufzug sollen nun im Frühjahr im Betriebsausschuss Eigenbetrieb alternative Lösungen diskutiert und entschieden werden, um die steile Treppe „barriereärmer“ zu gestalten und damit auch für Gehbehinderte mit Rollator oder im Rollstuhl sowie Familien mit Kinderwagen zugänglich zu machen.

Die Verwaltung arbeitet noch an den Einzelheiten und der Bewertung der alternativen Lösungen – Hausaufgaben, die ihr von der Politik als „Auflistung von baulichen Möglichkeiten zum barrierefreien Zugang“ aufgegeben wurden. „Wir wollen im nächsten regulären Betriebsausschuss Eigenbetrieb die Ergebnisse vorlegen“, weist Stadt-Pressesprecher Max Laufer auf den 17. März hin. In der Sondersitzung des Gremiums am 5. Februar wird es um den Eigenbetrieb selbst und die Auswirkungen des Stellenplans auf die Arbeit und die Baupläne gehen. Erwartet wird ein interfraktioneller Austausch im Vorfeld des März-Termins, wenn die Ausarbeitung zur City-Treppe vorliegen. Auch bei der Auftaktveranstaltung zum City-Masterplan wurden Forderungen laut, die Passage zur Treppe zumindest besser zu beleuchten. „Die Stadt prüft, was dort kurzfristig möglich ist“, bestätigt Laufer.

Die Politik hatte Arbeitsaufträge an die Verwaltung zurückgegeben, auf deren Ausarbeitung CDU-Bürgermeisterkandidat René Schneider „mit Spannung“ wartet: „Für uns macht dort ein Aufzug keinen Sinn, er wäre zu anfällig für Vandalismus und Störungen. Auch eine Halbierung der Treppe lehnen wir ab“, sagt er. Die Optionen sollten jedoch für eine barriereärmere Treppe sorgen, meint er: „Wir sperren uns nicht gegen eine vernünftige Lösung, die es den Menschen erleichtert, mit Rollatoren und Kinderwagen die Treppe zu nutzen“, weist er auf Podeste oder abflachende Verlängerung für die Treppe hin.

Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Behncke wartet auf die Ausarbeitung der Verwaltung: „Wir sind für eine mindestens barrierearme Lösung, am liebsten barrierefrei.“ Ob das ein Aufzug, dem die Sozialdemokraten 2019 zugestimmt hätten, sein könne, hänge von den Alternativen und Möglichkeiten ab, allerdings stehe eins bereits fest, so Behncke:  „Die SPD ist gegen eine reine Sanierung der Treppe, wenn für nur wenig mehr Geld Barrierefreiheit erreicht werden kann.“ Er geht noch weiter: „Wenn wir Gehbehinderten den 300-Meter-Umweg über den steilen Kappesberg zumuten, dann sicher auch allen Gesunden“, weist er darauf hin, dass die SPD gegen eine reine Sanierung ist, auch wenn das eine Sperrung wegen nicht mehr zu gewährleistender Sicherheit  und einen eventuellen Rückbau der Treppe als langfristige Folge hätte.

In einem sind sich die beiden großen Fraktionen einig: „Im Frühjahr müssen wir endlich entscheiden“, fordert Behncke, ebenso wie Schneider: „Es muss jetzt eine Entscheidung zur Treppe fallen, es darf keine weitere Hängepartie geben.“ Denn seit Ende 2018 wurde der Punkt Treppensanierung immer wieder wegen neu benötigter Informationen und Prüfungen vertagt.