Schulsanierung in Dormagen So sollen die Schulen saniert werden

Dormagen · Der Sanierungsstau an den Schulen in Dormagen ist erheblich. Die Stadt hat nun einen Plan.

Das Leibnitz-Gymnasium in Dormagen ist bisher wichtigster Bestandteil des ÖPP-Projektes. Wann dort die Arbeiten beginnen werden, ist aber noch unklar. Für die Sanierung Dormagener Schulen werden nach ersten Schätzungen 159 Millionen Euro benötigt.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

. Es ist eine finanzielle Flutwelle, die in den nächsten Jahren auf die Stadt zurollt. Weil der bauliche Zustand vieler Schulen schlecht ist, muss viel Geld investiert werden. Nach ersten Schätzungen geht es um 159 Millionen Euro für die Sanierung der Dormagener Schulen, inklusive Brandschutz und die Beseitigung von klimaschutzrelevanten Schwachstellen. Mindestens. Am Ende wird es noch deutlich mehr werden, denn die Auflistung der Stadt, die in der nächsten Woche dem Betriebsausschuss Eigenbetrieb vorgelegt wird, umfasst keine Investitionen in die digitale Ausstattung der Schulen und vor allem keine möglichen, notwendigen Erweiterungen an Schulen mit Differenzierungs- und Gruppenräumen.

Die Stadt spricht von einem „Zukunftsplan Schulen“ und will das Thema in einem noch zu gründenden Arbeitskreis mit Politikern unterstützen. Der soll von Verwaltung, Schulen und Stadteltern begleitet werden. Die politische Frage stellt sich zunächst, wie das weitere Vorgehen ist, zum Beispiel wie viel Geld pro Jahr zur Verfügung gestellt werden soll und wer diese Maßnahmen umsetzen soll? Immerhin: Erstmals liegt eine detaillierte Übersicht über die gravierendsten Mängel an den städtischen Schulen vor. Für die CDU ist es nur ein „Auftakt“, wie es die schulpolitische Sprecherin Carola Westerheide formuliert. „Die Verwaltung muss natürlich weiter an den Zahlen arbeiten. Das Geld ist endlich, daher wird es eine Gratwanderung sein, ob man nur macht, was unbedingt nötig ist.“

Ausgangspunkt war ein politischer Auftrag an die Verwaltung, einmal eine Gesamtübersicht über den Sanierungsstau an den Schulen zu liefern, auch mit dem Ziel, dass am Ende (endlich) auch Gebäudekataster für möglichst alle Immobilien der Stadt aufzustellen. Grundlage insgesamt ist das Klimaschutzteilkonzept der Stadt. Die jetzt vorliegende Bestandsaufnahme bezeichnet die Stadt als ersten Baustein. In einem zweiten Schritt geht es um die Digitalisierung der Schulen, bei der weitere (finanzielle) Maßnahmen nötig sind. Alles an einem Standort Erforderliche soll dann aufeinander abgestimmt werden, „um mögliche Synergiepotentiale zu nutzen“, sagt die städtische Beigeordnete Tanja Gaspers.

Ein weiterer, dritter Baustein sind die Anforderungen aus pädagogischer Sicht, wie zum Beispiel das Raumprogramm. Die Einbindung dieser Aspekte bedingt, dass für die Erstellung weiterer Planungen Experten aus unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeiten.

Es gibt noch eine Besonderheit: Schulstandorte wie die Sekundarschule, der Lernort Horrem und die Regenbogenschule Rheinfeld befinden sich bereits in der Umsetzung bzw. in einem detaillierten Planungsprozess, so dass auch diese Schulstandorte in diesem Gesamtplanungsprozess keine weitere Berücksichtigung finden. Die Politik muss letztlich entscheiden, wie genau der „Zukunftsplan Schulen“ aussehen wird bzw. welche Schulen darin aufgenommen werden. Möglicherweise werden auch die beiden Schulzentren besonders behandelt, weil dort durch das ÖPP-Projekt viele Vorarbeiten schon geleistet wurden.

Eine Übersicht zu Sanierungsbedarfen sowie zu geplanten Maßnahmen:

Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, Nievenheim

Sanierungsbedarf: 21 Millionen Euro. Die Untersuchung hat gezeigt, dass Maßnahmen in Höhe von 4,2 Millionen Euro als „kurzfristig“ notwendig sind, vor allem in den Häusern eins und vier. Bei Haus zwei zeichnet sich als Alternative zu Sanierungen eher ein Neubau ab.

Schulzentrum Hackenbroich

Sanierungsbedarf: Zehn Millionen Euro mehr sind es am benachbarten Leibniz-Gymnasium und neun Millionen Euro an der Realschule. Dort geht es um Kernsanierungen und Brandschutz. Wann und wie es dort los geht ist nach den den Problemen rund um das ÖPP-Projekt ungewiss. Das betrifft auch das:

Bettina-von-Arnim-Gymnasium, Dormagen Mitte

Sanierungsbedarf: 18,1 Millionen Euro.

Sekundarschule, Dormagen Mitte

Sanierungsbedarf: 9,4 Millionen Euro.

Theodor-Angerhausen-Schule

Sanierungsbedarf: 4,8 Millionen Euro, wovon eine Million Euro im Schwerpunkt am Schulgebäude selbst kurzfristig verbaut werden müssten.

Tannenbusch-Schule, Delhoven

Sanierungsbedarf: 962 890 Euro. Die mittelfristig notwendigen Maßnahmen beziehen sich vor allem auf den Bereich Dämmung und Erneuerungen bei Elektro, Heizung und Sanitär.

Tannenbusch-Grundschule, Standort Straberg

Sanierungsbedarf: 1,2 Millionen Euro. Dort geht es um marode Dächer und um Erneuerungen bei Elektro, Heizung und Sanitär.

Grundschule Burg Hackenbroich

Sanierungsbedarf: 2,6 Millionen Euro. Mittelfristig müssen im Hauptgebäude Arbeiten in den Bereichen Wärmeanlagen und -versorgung und Elektro vorgenommen werden.

Erich-Kästner-Schule,
Dormagen Mitte

Sanierungsbedarf: 579 659 Euro. Auch dort gibt es mittelfristigen Handlungsbedarf bei Elektro, Heizung und Sanitär.

Friedensschule,
Standort Nievenheim

Sanierungsbedarf: 2,35 Millionen Euro. Am Hauptstandort der Schule sind kurzfristige Arbeiten an der Fassade sowie an der Heizung nötig.

Friedensschule, Standort Gohr

Sanierungsbedarf: 2,8 Millionen Euro. Dort sind weder kurz- noch mittelfristige Maßnahmen erkennbar.

St.-Nikolaus-Grundschule,
Stürzelberg

Sanierungsbedarf: 941 006 Euro. Die Verwaltung schlägt vor, eine neue Sporthalle zu bauen.

Salvatorschule, Ückerath

Sanierungsbedarf: 2,2 Millionen Euro. Die mittelfristig notwendigen Maßnahmen sind schwerpunktmäßig im Bereich Fassade, Außenwand, Dach, Elektro und Heizung angesiedelt.

Friedrich-von-Saarwerden
-Schule, Zons

Sanierungsbedarf 456 677 Euro. Ein großer Teil der mittelfristigen Maßnahmen sind an der Grundschule im Bereich Beleuchtung und Heizung notwendig.