EU-Krise sorgt für nachlassenden Export
IHK-Analyse zeigt leichte Umsatzrückgänge bei den Industriebetrieben auf.
Rhein-Kreis Neuss. Die Industrie am Mittleren Niederrhein bestätigt im ersten Quartal des Jahres ihre Umsatzzahlen aus dem Vorjahr. Mit Wachstumsraten wie in den vergangenen zwei Jahren ist allerdings nicht zu rechnen. Das ist das Ergebnis einer Analyse der IHK Mittlerer Niederrhein auf Basis der Industriekennzahlen von IT.NRW.
Die Industriebetriebe am Mittleren Niederrhein verzeichneten in den ersten drei Monaten des Jahres geringe Einbußen ihrer Erträge um 0,7 Prozent. „Dieser Umsatzrückgang muss allerdings etwas relativiert werden, denn wir vergleichen die derzeitig gute Lage mit einem sehr guten ersten Quartal des letzten Jahres“, erklärt IHK-Geschäftsführer Rainer Növer. So sei dieser minimale Rückgang wenig besorgniserregend.
Am Mittleren Niederrhein liegt die Ursache für das leichte Umsatzminus vor allem am nachlassenden Export. So sind die Außenhandelsumsätze um 2,1 Prozent zurückgegangen. „Dies liegt vor allem daran, dass sich Volkswirtschaften der Euro-Zone wie Spanien und Italien aufgrund der Staatsschuldenkrise in einer Rezession befinden. Sowohl konsum- als auch produktionsnahe Industriebranchen müssen Nachfrageausfälle aus der gesamten EU befürchten“, sagt Növer.
Dagegen konnten die Industriebetriebe der Region ihre Inlandsumsätze leicht steigern. Mit 0,7 Prozent lag das Wachstum unterhalb des NRW-Werts von 1,8 Prozent. Innerhalb des IHK-Bezirks gehören Krefeld und Mönchengladbach zu den Gewinnern des ersten Quartals.
Auch hinsichtlich der Industriebranchen existieren deutliche Unterschiede. So konnten insbesondere im Druckgewerbe (+10,3 Prozent), bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und elektronischen oder optischen Erzeugnissen (+11,2 Prozent) sowie im Maschinenbau (+8,4 Prozent) Umsatzsteigerungen erzielt werden.
Schwächer als im Vorjahreszeitraum präsentieren sich dagegen die Metallerzeugung und -bearbeitung (-7 Prozent), die Hersteller von Metallprodukten (-5,6 Prozent) sowie die Chemische Industrie (-7,8 Prozent). „Gerade das Ergebnis der Chemischen Industrie ist kein gutes Signal für den weiteren Jahresverlauf, läuft diese Branche doch der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung immer etwas vor“, so Növer.
Er hat auch Wünsche an die gerade gewählte Landesregierung: So benötige die Industrie von der Politik ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Nordrhein-Westfalen. „Das deutlichste Signal wäre ein Nein zu regionalen Klimaschutzprogrammen. Darüber hinaus sind Maßnahmen für eine sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung in NRW dringend erforderlich.“ Red