Laufspektakel in der Schlossstadt geht in seine achte Auflage Das EM-Auftaktspiel ist keine Konkurrenz für den Grevenbroicher Citylauf

Grevenbroich · Dass die DFB-Auswahl am gleichen Tag in ihr Heimturnier startet, nehmen die Veranstalter in Grevenbroich ganz entspannt.

Vorfreude: Bernd Juckel (l.) und Willy Helfenstein am Anfang der langen Zielgeraden des Grevenbroicher Citylaufs.

Foto: Dirk Sitterle

Am 14. Juni beginnt in München mit dem Spiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen Schottland die Fußball-Europameisterschaft. Anstoß in der Allianz Arena ist um 21 Uhr. Genau 20 Minuten vorher fällt beim Sparkassen-Bogen auf der Erft-Brücke an der Breite Straße der letzte Startschuss des 8. Citylaufs in Grevenbroich.

Kopfzerbrechen bereitet das dem bei der SG Neukirchen/Hülchrath mit der Öffentlichkeitsarbeit betrauten Willy Helfenstein aber nicht. „Das kostet uns in den Läufen über fünf und zehn Kilometer insgesamt vielleicht 25 Leute. Viel wichtiger sind die Familien- und Schulläufe.“ Und damit ist man in der Schlossstadt bis spätestens 19.45 Uhr durch.

Trotzdem, verrät der im Auftrag des „Fördervereins Citylauf“ als Veranstaltungsleiter tätige Bernd Juckel schmunzelnd, habe er beim europäischen Fußballverband Uefa vorgesprochen und alle Argumente für eine Verlegung der Auftaktpartie ins Spiel gebracht. „Aber die sind nicht auf uns eingegangen.“ Er und seine Kollegen im Orga-Team sind auch deshalb ganz entspannt, weil sie die Gewissheit haben, ein Premiumprodukt auf dem lokalen Markt anbieten zu können.

Das vergangene Jahr hatte bei den Finishern, also den Aktiven, die am Ende der insgesamt zehn Läufe tatsächlich das Ziel erreichen, für einen neuen Rekord gesorgt. Die Bestmarke steht jetzt bei 2372 (2018: 2369). Zum Vergleich: Die Premiere 2015 hatten 948 Läufer und Läuferinnen mit einer Urkunde beendet.

Die gibt es am 14. Juni schon kurz nach dem Zieleinlauf. Helfenstein: „Die Zeiten werden direkt ins System eingefügt und stehen damit zur Verfügung.“

Sehr begehrt sind auch immer die mit dem Chip der wieder für die Ergebniserfassung zuständigen Firma TAF-Timing aus Hamminkeln verschweißten Startnummern. „Viele sind so stolz auf ihre Leistung, dass sie sich das Pfand von drei Euro für den Chip wiedergeben lassen und die Startnummer als schöne Erinnerung mit nach Hause nehmen“, weiß Juckel. Richtig klasse kommt bei den Aktiven in Grevenbroich zudem die in der Tat höchst attraktive Strecke an.

Als eifriger Starter bei Veranstaltungen in der Region hat Helfenstein erkannt: „Viele Läufe nennen sich Cityläufe, doch von der City ist dann nicht viel zu sehen.“ In der Schlossstadt ist das anders. Ganz besonders hoch im Kurs steht die knapp 150 Meter lange Zielgerade auf der Breitestraße. „Dort steht auch das Gros der Zuschauer“, sagt Helfenstein, der am Veranstaltungstag auf seinem Dienstrad, ausgestattet mit Trillerpfeife und T-Shirt in Neonfarben, das „Führungsfahrzeug“ gibt. Ein Gänsehauterlebnis.

Kein Wunder also, dass Juckel bei der achten Auflage „wenig Optimierungsbedarf“ sieht. „Die Strecke bleibt gleich genau wie der einheitliche Start auf der Erft-Brücke. Und nicht selbstverständlich: Wir halten die Startgebühren stabil. Zum einen, weil wir sponsorenmäßig ganz gut aufgestellt sind, zum anderen aber auch, weil es für einen Schüler oder eine Schülerin – und davon hatten wir im vergangenen Jahr so viele dabei wie nie – eben schon einen großen Unterschied macht, ob wie bei uns vier oder mehr als fünf Euro zu zahlen sind.“ Noch nicht abgeschlossen sind indes die Überlegungen, den Marktplatz als Epizentrum etwas zu entlasten. „Da war es im letzten Jahr extrem voll, darum wollen wir einige Sachen in den von Platanen gesäumten Startbereich an der Karl-Oberbachstraße verlegen, so dass dort ein zweites Zentrum entsteht.“

Die runden Veranstaltungsflyer sind bereits im Umlauf und noch in dieser, spätestens Anfang der nächsten Woche öffnet unter https://citylauf-grevenbroich.de/ auch das Anmeldeportal.