Abheben in Grevenbroich-Gustorf Aero-Club feiert sein 25. Flugplatzfest

Gindorf · Die Segel- und Modellflieger hatten beim Jubiläum mit der Thermik zu kämpfen.

Altbewährt: Dieser Segelflieger vom Typ Schleicher ASK13 hat 50 Jahre auf dem Buckel.

Foto: Dieter Staniek

. Nicht das tatsächliche Wetter, vielmehr die Wetterprognose sorgte dafür, dass das Jubiläumfest des Aero-Clubs nicht die riesige Resonanz erhalten hat, die sich der Verein bei seinem 25. Fest gewünscht hat.

Segelflieger sind, wie der Geschäftsführer Günter Keser meinte, zwangsläufig Schönwettersportler, die Wind und Sonne mögen und Wolken gar nicht gerne sehen. „Tatsächlich hatten wir auf unserem Fluggelände am Samstag einen einzigen kleinen Schauer“, meinte Keser. Die Unterbrechung der Schnupperflüge dauerte nur wenige Minuten. Und auch am Sonntag ließen sich die Regentropfen eigentlich an einer Hand abzählen.

Die Jugendfeuerwehr Grevenbroich, die wie in den Vorjahren den Parkverkehr regelte, hatte zwar viel zu tun, kam aber nicht übermäßig ins Schwitzen. „Das Interesse der Besucher ist groß, ihre Zahl hätte größer sein können“, sagte Keser, der seit 1969 Segelflug betreibt und der am Wochenende Veranstaltungsleiter war.

Zu Besuch beim Aero-Club waren auch Oldtimer der Lüfte

Beide Abteilungen des Aero-Clubs hatte sich sehr viel Mühe gegeben, mit Probe- und Rundflügen den Besuchern ihre Leidenschaft näher zu bringen. Dazu gab es eine Tombola und natürlich leckeres zu essen und Erfrischungen, außerdem gaben Stixx Samstagabend ein Konzert. Neben den sieben eigenen Segelflugzeugen hatte der Verein attraktive Oldtimer der Lüfte am Rande des Flugfelds aufgebaut: einen Rhönbussard aus dem Jahre 1932 und den 1968 letzten gebauten Doppelraab, den Vereinsmitglied Günther Thies organisiert hatte. Aus Anlass des Jubiläumsfestes gab es eine Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung, durch die auch motorbetriebene Fluggeräte starten und landen können. Im Alltagsbetrieb sind Ultraleichtflieger, Hubschrauber oder einmotorige Flugzeuge nicht auf der Gustofer Höhe zu sehen. Die Segelflugzeuge werden mittels einer Winde in die Höhe gezogen. Die Höhe und die Dauer der Flüge sind eine Frage der Thermik. „Sie war besser, als das Kraftwerke Frimmersdorf noch in Betreib war. Da konnten wir uns in die Höhe schrauben. Jetzt ist es nicht mehr so einfach, Höhe zu gewinnen.“ Die Thermik ist einer der Gründe, weshalb der Flugbetrieb Ende Oktober eingestellt und bis Ende März ruht. „Das heißt aber nicht, dass dann unsere Räume nicht genutzt werden.“

In den Hangars müssen die vereinseigenen Sportgeräte gewartet werden, die Anlage ist zu pflegen und vor allem muss der theoretische Unterricht absolviert werden, der unvermeidlich ist, wenn sich jemand ins Cockpit eines Segelflugzeugs setzten will. „Gemeinsam mit unseren Kollegen aus den Segelflugvereinen in Wanlo und Bergheim bieten wir den Unterricht an.“ Die Praxis findet dann auf den jeweiligen Plätzen an. Neue Piloten und Mitglieder sind immer gerne gesehen. Es habe schon Talente gegeben, die nach 14 Tagen ihren ersten Alleinflug machen konnten.

„Wir freuen uns über jeden, der in die Luft will.“ Und wer es eine Nummer kleiner mag, der ist bei den Modellflugzeugen gut aufgehoben. Aber auch dort wird er schnell merken, dass das Fliegen zwar nicht so schwer, aber auch nicht so leicht ist, wie es scheint, wenn das kleine oder große Fluggerät durch die Luft schwebt.